Nach einer beispiellosen siebenjährigen Pause kehren Clinic, Liverpools beliebte Post-Punk-Pop-Experten mit ihrem achten Album zurück. Der ungewöhnliche Name des Albums stammt aus der seit langem vergessenen (bei uns wohl eher unbekannten) 70er Jahre ITV-Show The Wheeltappers and Shunters Social Club, einer von Bernard Manning moderierten Unterhaltungsshow, die die rauchig, versoffene Atmosphäre nordenglischer Männerclubs für ein Sofa-gebundenes Publikum nachempfand.

"Es ist schon seit einigen Jahren eine Art geflügeltes Wort zwischen uns", verrät Ade Blackburn. "Wann immer wir über einen Song sprechen, der zu 'Kabarett' oder zu schön klingt, sagen wir: 'Das ist ein bisschen Wheeltappers und Shunters'.

Aber dieses Album ist weder eine Huldigung noch eine Verunglimpfung der Kultur der Zeit, in der Blackburn und sein Chefkollaborateur Hartley aufgewachsen sind. "Es ist ein satirischer Blick auf die britische Kultur – die Hochkultur und den Trash", erklärt Blackburn.

Das Album wurde letztes Jahr im Studio Liverpool von Gründungsmitglied Hartley aufgenommen, bevor Dilip Harris (King Krule, Sons Of Kemet, Mount Kimbie) zum Mischen dazukam. "Wir hielten es für richtig, in diesen dunklen und konservativen Zeiten ein lustiges Dancefloor-Album zu machen", fährt Blackburn fort. Lustig – klar – aber das sind eben Clinic: der Spaß ist voller Bedrohung.