Clan Of Xymox - Days Of Black

Clan Of Xymox - Days...
Dunkle Tage erfordern dunkle Musik. Ronny Moorings weiß das. Und hat sich eine ganz besonders intensive Facette seines Schaffens, so scheint es, für Zeiten wie diese aufgehoben. Für schwarze Tage, an denen selbst Optimisten ihr Glas als halb leer erachten. „Days Of Black“ hat der nimmermüde Dark-Wave-Prediger aus dem niederländischen Nimwegen seine jüngste Offerte getauft. Und führt mit seinen schwerelosen, melancholischen, finster pulsierenden Oden abermals wie von selbst in eine andere Welt. Das Werk verbindet monotone Stringenz mit schwebender Leichtigkeit, vermählt ein juveniles Sturm-und-Drang-Denken mit der Expertise und den Tricks der alten Hasen. Der eröffnende Titeltrack mit seinen treibenden Drums, den flirrenden Post-Punk-Gitarren und dem dräuenden Synthie-Fundament ist noch nicht verklungen, da steht das Urteil schon fest: Clan Of Xymox befinden sich auf einem neuerlichen, vielleicht sogar einem bis dato beispiellosen Karrierehoch. In Zeiten, in denen eine ganze Armada junger Künstler die Dark-Wave-Romantik, die Post-Punk-Depression und die frühe Goth-Melancholie für sich entdeckt, wirken Clan Of Xymox nicht etwa wie ein Relikt, das mit einer bemühten Rückbesinnung aufzeigen will, wo das Ganze eigentlich herkommt. Sie wirken wie eine in sich ruhende, gereifte und mit der sorgsamen Sicherheit einer ästhetisch perfekten Band agierende Einheit, die nie stehengeblieben ist und drei Jahrzehnte Musikgeschichte stimmungsvoll, packend und euphorisierend zu verknüpfen weiß. Die Kompositionen besitzen ein Momentum, die geradezu hypnotisiert ohne zu gezwungen zu wirken – ein Zeichen der Überlegenheit dieser Ausnahmeband und ein Glücksfall, der die unerreichte Atmosphäre der Achtziger in unsere schwarze Zeit übersetzt. Mag der Feuilleton dieser Tage auch all diese Post-Punk-Epigonen feiern: Hier, in der DNA von Clan Of Xymox, liegt der Kern dieser Musik. Und erfreut sich bester Gesundheit. Dunkle Tage, sie erfordern also dunkle Musik. Clan Of Xymox servieren sie auf beneidenswert hohem Niveau. Und setzen sich selbst ein weiteres Denkmal.

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