Chandeen - Echoes

Der Wechsel zwischen Tag und Nacht, hell und dunkel und damit schließlich auch zwischen Gut und Böse, so könnte man die Grundstimmung von Chandeens neuem Album "Echos" beschreiben und dazu passt auch das Grillenzirpen, das auf dem Opener "Indian Summer" zu hören ist. Seit mittlerweile mehr als 10 Jahren hat sich das Duo, bestehend aus Antje Schulz und Harald Löwy, mehr oder minder den sanften Klängen verschrieben und stellt der Öffentlichkeit nun sein sechstes Werk vor. Im Gegensatz zu einigen seiner Vorgänger entführt "Echos" den Hörer in eine ruhige, teilweise sogar traurige Welt. Und obwohl Frau Schulz und Herr Löwy bei der Auswahl der Instrumente äußerst wählerisch waren, klingt ihr neues Album sehr dicht und ist umso packender. "Echoes" lebt von seinen idyllischen Momenten, wie bei dem schon erwähnten Stück "Indian Summer". Sanfte Klavierklänge begleiten Antje Schulz' fast gehauchte Stimme, ebenso wie im folgenden Titelsong "Echoes". Zu selbigem hat übrigens Antje Buchheiser von sToa ihr Stimme beigesteuert. Sehr besinnlich setzten Chandeen auch Edgar Allen Poes "A Dream Within A Dream" um, das fast ausschließlich von einer Akustikgitarre untermalt wird. Neben Poe haben Chandeen unter anderem Texte von Oskar Wilde ("In The Forest", "Impressions - La Fruite De La Lune") und William Blake ("A Dream") als Grundlage für ihre Songs herangezogen. Wie die Songtitel schon erahnen lassen, handeln die Lieder auf "Echoes" von Trauer, versteckten Sehnsüchten und vergessenen Zaubern. Das Album scheint ebenfalls Geheimnisse zu bergen und klingt sowohl verschlossen als auch offenherzig. Hier taucht wieder die scheinbare Divergenz zwischen Nacht und Tag auf. Für Chandeen ist es die Rückkehr zu ihren Ursprüngen. "In The Forest" scheint mit den leisen Trommeln und dem tonangebenden Cello das Album auf den Punkt zu bringen und ist vielleicht auch der Song, der sich nach dem ersten Hören des Albums am stärksten ins Gedächtnis einprägt. Bei jedem Lied steht der Gesang von Antje Schulz im Vordergrund, der, obschon er äußerst sensibel begleitet wird, dennoch nicht dominiert. Durch das melancholische und zarte Wesen der meisten Songs ist "Echoes" ein Album, das den Hörer tief bewegen wird, wenn dieser sich darauf einlässt.

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