Best Of-CDs haben oft den bitteren Beigeschmack von Geldmacherei. Da ist es schon gut zu wissen, dass "Spectrum" keine Best Of-Scheibe ist, oder doch? Die meisten der auf dieser Doppel-CD enthaltenen Tracks sind kaum noch irgendwo zu finden und anstatt die alten Alben noch einmal aufzulegen, hat man sich entschlossen, ein Auswahl früherer Arbeiten zu veröffentlichen. "Spectrum" ist in diesem Sinne also mehr als ein Überblick über das bisherige Treiben der französischen Ein-Mann-Formation Celluloïd Mata zu sehen. Der Sound von Celluloïd Mata ist oft verstörend, erreicht jedoch nie die Schmerzgrenze, da man sich hier der Perfektion in Minimalismus gegenüber sieht. Kein lästiges Noise-Gekrache aber auch kein butterweicher Ambient, Celluloïd Mata liegt irgendwo in der goldenen Mitte. Monotone, verzerrte Rhythmen bilden die Grundlage dieses fast zweistündigen Werkes, wobei die Betonung auf verzerrt liegt, denn die oft spielerische Verzerrung von Tönen und Rhythmen bildet die Hauptgrundlage der Mata-Welt. Einige Stücke sind aufgrund ihrer Tanzbarkeit in die Clubs gelangt und werden es wieder tun. Andere entführen eher in bizarre Sphären und eröffnen neue Wahrnehmungen. Auf der 2 CD lernt man die ruhige Seite von Celluloïd Mata kennen, die auch in anderen Projekten wie z.B. Noosa Heds hervortritt. Hier liegt das Augenmerk auf tragenden oder dezenten Soundscapes, der Rhythmus wird nur noch zur Begleiterscheinung, tritt in den Hintergrund. Öffnet man sich diesem "Spectrum", erkennt man schnell, wie weitreichend der musikalische Spielraum des Herrn Mata reicht. Für bewanderte Celluloïd Mata-Anhänger hier noch eine Erwähnung der auf "Spectrum" angeschnittenen Alben: mata mensch (1996) pink one ep (1997) fancy binaries (1997) bimbo oscillations (1998) invasion of (1999) jerusalem (200) la connectique (2000) Kennern wird auffallen, dass kein einziger Song vom letzten Album "Sable" auf "Spectrum" enthalten ist. Klar, denn das gute Stück ist ja auch noch zu haben.