Boytronic, das ist die Band, die Hits wie „You“ und „Luna Square“ geschrieben hat. Diese Band schickt mit teilweise geänderter Besetzung ein neues Album ins Rennen. „Dependence“, so der Name, klingt anders... Vom alten Kern übrig geblieben ist Holger Wobker, auch bekannt unter Bryllyant Berger. Hayo Panarinfo hat noch stellenweise an der neuen CD mitgewirkt, die Band aber vor der Fertigstellung und Erscheinen verlassen. Neu dabei sind nun Hans Johm und Michael Maria Ziffels, die beide musikalische Erfahrung in anderen Projekten sammeln konnten. Allerdings hat dies nicht zur Verbesserung des Albums beigetragen. Zuviel verschiedene Stile werden hier zusammen gewürfelt, aber keiner davon so gut, dass etwas davon in Erinnerung bleibt. So sind die Instrumentalstücke ohne Höhen und Tiefen. Die balladesken Stücke säuseln so vor sich hin und die ein oder andere tanzbare Nummer, wie z.B. Little Italian Feeling, klingt als wenn der Bassregler abgeknipst wurde. Im übrigen klingt genau dieser erste ausgekoppelte Track wie aus der Zeit und von Dead or Alive, gehört aber dennoch zum besten von „Dependence“. „Für immer“ ist eine neue Version vom Klassiker „Forever“ des 85´er Albums „The Continental“, aber erreicht nicht annähernd den Charme der ursprünglichen Version. Selbst das alte Lied klingt voller und abwechslungsreicher als das mit modernem Equipment eingespielte neue Stück. Mal ganz abgesehen vom unsäglich schlechten deutschen Text. Der Rest des Albums ist einfach belang- und farblos und sprichwörtlich nicht der Rede wert. Es ist müßig zu hinterfragen, ob die CD in alter Besetzung ein Hit geworden wäre. Was bleibt, ist ein unglaublich leeres und so gar nicht beeindruckendes Werk. Das ist einfach nicht mehr Boytronic, wie wir sie kennen und vor allem mochten. Die CD überzeugt musikalisch nicht. Auch klingt sie einfach unfertig, alles klingt blass und dünn. Musste da etwa schneller fertig gemacht werden als ursprünglich geplant? „Autotunes“, das letzte Album, war ein unerwartetes Comeback und es war gelungen. „Dependence“ wird schnell in Vergessenheit geraten, wer wirklich gute Musik von Boytronic hören will, greift zu den Re-Releases der ganz alten Scheiben oder eben zu „Autotunes“.