Hier kommt ein Debüt, dass Herzen und Ohren von Stoner Rock-Freunden höher schlagen und aufhorchen lassen wird. Black Stone Cherry und gleichnamiger Erstling sind aus den USA, Kentucky, und wer es noch genauer wissen will, aus Edmonton. Dort, also in den USA, gibt es das Album bereits seit Juli letzten Jahres; ein Jammer, dass uns hier in Europa die guten amerikanischen Sachen so lange vorenthalten werden. Schon der erste Song „Rain Wizard“ ist ein echter Kracher. Ein tolles Intro, eine richtig fette Rockerstimme, eine geniale Basslinie. Und das vorgelegte Niveau wird auch noch die nächsten zwölf Songs gehalten. So unter anderem bei dem recht ernsten Song „Lonely train“, der über die Gefühle von Familien berichtet, die ihre Söhne und Töchter in den Krieg schicken müssen. Das Ganze eingekleidet in ein Rockgewand. Bei „Crosstown woman“ liegt die Überraschung im Detail, denn da wird es Passagenweise recht groovig, „Hell and high water“ fesselt mit balladesker Anmut. Betörend auch die Stimme von Sänger Chris. Dieser überzeugt ebenfalls durch das immer wieder genau passende Timbre. Ob Heavy, Rock’n’Roll oder „Schmusepassagen“, er trifft den richtigen Ton, ohne dabei weinerlich zu klingen. Eine wahre Freude! Es finden sich mal kraftvolle, mal wütende Gitarren, frische und gefühlvolle Sounds, wenngleich sich die eine oder andere Parallele zu anderen Musikern des Genres schnell finden lässt; ob nun „The Black Crowes“, „Audioslave”, “Pearl Jam” oder “Nickelback”. Allerdings sind BSC in keiner Weise Plagiate; es sind immer nur einige Sekunden, die einen an besagte Bands erinnern lassen, und schon bringen die Vier ihre eigene Note wieder ins Spiel. Chris (Gesang und Gitarre), John (Schlagzeug), Jon (Bass) und Ben (Gitarre) haben die Musik scheinbar schon in die Wiege gelegt bekommen. Dabei sind sie dann auch nach eigenen Angaben beeinflusst von allerlei Musikstilen wie zum Beispiel Rock und Metal aber auch dem heimischen Bluegrass, Jazz oder sogar Gospel. Und passend zu der familiären Atmosphäre Kentuckys wurde das Album auch gleich mit Familie und Freunden aufgenommen. Jon’s Vater produzierte das Album mit David Barrick. Kevin Shirley, der schon Songs von Aerosmith und Led Zeppelin abmischte, gab dem Ganzen den letzten Schliff. Insgesamt ein sagenhaft kraftvolles Album, das mich durchweg zu überzeugen weiß. Die Jungs rocken, was das Zeug hält, und da die vier ja erst Anfang zwanzig sind, bin ich schon sehr gespannt, was sie in den nächsten Jahren noch so produzieren werden! Für Kurzentschlossene: wer sich das Ganze mal live anschauen möchte, der hat noch in diesem Monat die Chance. Die Band tourt mit Hinder und zwar am 25.3. Hamburg, Logo, 26.03. Berlin, Kalkscheune, 27.03. Köln, Prime Club und 29.03. München, Ampere. Let’s rock!