Beats, Maqams und Magie: Nadah El Shazly meldet sich mit Laini Tani zurück

Beats, Maqams und Magie Nadah...

Es ist keine nostalgische Rückschau auf ihr gefeiertes Debüt 'Ahwar', sondern ein flirrend neues Kapitel im Sounduniversum von 'Nadah El Shazly'. Am 6. Juni erscheint mit 'Laini Tani' nun auch ihr zweites Album – über One Little Independent Records und Backward Music in Kanada – und es ist so berauschend, schillernd und betörend wie eine Sommernacht in Kairo, die partout nicht enden will. Geboren in Kairo, längst in Montreal zu Hause, bleibt Nadah eine musikalische Grenzgängerin. Ihre neue Platte ist eine opulente Mischung aus klassischer arabischer Improvisation, elektronischen Strukturen, Wortspielerei und persönlicher Symbolik. Unterstützt wird sie dabei von 3Phaz (Co-Produktion) sowie ihrer langjährigen Partnerin-in-Klangverbrechen Sarah Pagé, die mit Harfe und Elektronik ebenso zart wie unheimlich die Fäden zieht.

Was sich hinter der kunstvollen Verpackung verbirgt? Ein aufwühlender Rausch, irgendwo zwischen hypnotischem Pop, schamanistischer Düsternis und glühender Clubenergie. Schon der eröffnende Track Elnadaha haucht einem ins Ohr wie ein verführerischer Fluchtplan aus der Apathie. Kaabi Aali dagegen ist Hedonismus pur – Kairo bei Nacht, mit Herzrasen und Beats, die im Rückspiegel flackern. In Banit marschieren wir dann entschlossen aus dem Chaos, begleitet von Zar-Rhythmen, weiblichem Chor und der Erkenntnis, dass Schutz manchmal nur aus einem selbst kommen kann.

Und das ist erst die halbe Geschichte: Enti Fi Neama entstand in Kairo, vollendet wurde es in Yogyakarta, ein schillerndes Stück Globalpop mit gebrochenem Herz und süßem Rausch. In Eid verlieren sich Wunsch und Wirklichkeit, in Labkha lässt man endlich los – ein musikalischer Seufzer in Moll. Der Titeltrack Laini Tani bringt alles auf den Punkt: ein Wechselspiel aus Hingabe und Rückzug, Leichtigkeit und Tiefe, Impro und Arrangement. Nadah El Shazly bleibt damit nicht nur stilistisch ungreifbar, sondern auch unüberhörbar relevant. Laini Tani ist kein bloßes Album – es ist ein schimmerndes Gesamtkunstwerk, durchzogen von Stimmen, Visionen und Städten, die nie schlafen. Wer zwischen Kairo, Montreal und Maqam Kurd Klangheimat sucht, findet sie hier – in neun Tracks, die sowohl verstören als auch umarmen.

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