Batman.... Was wäre, wenn der geflügelte Held mit Hang zur düsteren Selbstzerstörung ein ätzender Assi wäre und der Soundtrack zur 60er Serie mit Adam West scheiße? Klar, die Frage liegt auf der Hand, zumindest auf der von Vadim H..... Und weil der bekennende Comic und EBM Fan aus Süddeutschland die Frage unbedingt klanglich beantwortet haben musste, dachte er sich "Kann doch nicht so schwer sein." und machte selbst das, was andere nur besser gemacht hätten. Denn Musik kann schwer sein - schwer zu beherrschen und schwer zu ertragen. Und weil Vadim H. ersteres nicht tut bedeutet das für den Hörer des selbst produzierten Debütalbum 'Blood, sweat and hate' zweiteres. Die Großstadt hat ihn geschafft. Unser Held ist heruntergekommen, er ist fertig und sein Konsumverhalten entspricht inzwischen mehr dem seines Alter Ego Bruce Wayne. Während sein zum Muscle Car gepimptes Batmobile dumpfe Sequenzerschleifen monoton herausbrummelt und einige Autoteile verdächtig wie ein Keyboardsstandartdrumbeat klappern sinniert er über seinen Alltag und "yeah yeah"t und "come on"t rock'n'rollig vor sich hin. Bathead hustet, lacht und röchelt dumpf ins seit dem letzten Einsatz defekte Mikro, gekonnt verschlimmert durch einen mit dem Holzhammer eingearbeiteten Hall-Effekt, ganz so, als würde das Batmobile noch in der Bathöhle parken. Er lässt Weisheiten der Marke "Same shit, different day" vom Stapel, fucking hasst das fucking clownface (das er aus Copyrightgründen nicht beim Namen nennt?) und murmelt ansonsten so undeutlich, dass man meinen könnte, er habe nicht nur eine Fluppe sondern auch 'nen guten Schluck Klaren im Mund. Dieses musikalische Treiben spottet nicht nur jeder Beschreibung, es verspottet jeden Hörer: Electronic Bat-man Music (Applaus dafür....) ist schlichtweg das Äquivalent zum Vetter Karl, der beim Familientreffen einen zotigen Witz bringt.... Nicht gut, aber wenn man lächelt hört er zufrieden auf. Nur hört Vetter Bathead nicht auf. Er erzählt den selben Witz auf die gleiche Weise noch 12 mal (denn die Remixe gehören zu gleichen Suppe): „Assiger Superheld, voll der Ekel, verstehste? Harr Harr“ Ja, ich hatte es beim ersten Mal sch(m)erzhaft verstanden. Naja, eigentlich schon nach Betrachten des Cover (tatsächlich das Beste am Gesamtwerk und mir einen halben Punkt wert). Immerhin schafft das Debüt etwas besonderes: keine Tiefpunkte. Denn man vergräbt sich bereits mit dem Opener (deren bekannte Melodie man nur erahnt, wenn man das Stück bereits kennt) tief in Fledermausexkrementen am Boden der Bathöhle und zeigt mit keinem Stück Ambitionen, diesen Sumpf zu verlassen. Ja, mit Kunst, Trash und Provokation ist es schwer. Ein Konzept sollte mehr als einen Satz umfassen, 13 Lieder sollten mehr als eine Melodie haben (tun sie vielleicht auch, aber bei dem Sound und dem Hall... keine Ahnung), auch bei Trash sollte eine Post-Production kein Fremdwort sein und Vadim H. zauberte aus einer mäßig guten Idee einen ganz großen Glombatsch. Er will kacke klingen und setzt das so beinhart in den Sand, dass man davon ausgehen kann, dass er auch mit Mühe nicht mehr hinbekommen würde. 46 Minuten Vetter Bathead.... hoffentlich tanzt Tante Erike gleich betrunken auf dem Tisch.