Man könnte meinen es sei schon wieder Frühling, bei den ganzen Newcomer Bands die in letzter Zeit aus dem Boden sprießen. Aber dabei gibt es ja auch klangvolle Bereicherungen für unsere musikalische Umwelt, so wie es Ayria vormachen. Ayria ist das neue Projekt von Jennifer Parkin, der Ex-Epsolin Minus Lead Sängerin, und Mastermind Shaun Frandsen von Glis. Gemeinsam haben sie an dem Erstlingswerk „Debris“ gearbeitet und entstanden ist ein Album, wie es abwechslungsreicher wohl kaum sein kann. Jennifer suchte in dem Projekt Ayria die Möglichkeit mit möglichst vielen- von ihr gemochten- Musikstilen zu experimentieren und so findet man auf dem Debüt nicht nur Elemente aus EBM, Synthpop oder Ambient, sondern auch vereinzelte Trip Hop Tracks. Und eine wichtige Voraussetzung für solche experimentellen Versuche hat Jennifer: sie hat eine unglaublich wandelbare Stimme, die mich immer wieder begeistert. Das Album beginnt mit dem clubtauglichen EBM-Track „DOS“ und der Song verspricht nicht zu viel. Bis zum Track 7 „Sapphire“ wird man durchgängig mit eingängigen Beats und eindringlichen Melodien umrahmt von Jennifers fantastischer Stimme verwöhnt. Mit „Disease“ vollzieht sich dann ein Wechsel in Richtung poppigerer Klänge. Die Songs verlieren erst einmal an Tempo, um dann mit „Debris“ und „Substance“ noch einmal kurz in Fahrt zu kommen. Mit „Beta Complex“ und „Kiss me goodnight as I’m falling asleep“ klingt das Album dann doch recht ruhig aus. Mit „Debris“ haben Ayria ein sehr abwechslungsreiches und doch homogenes Gesamtwerk geschaffen. Jeder Song ist auf seine Art einzigartig und doch haben alle Songs eines gemeinsam: sie gehen einem sofort ins Ohr. Durch ihre, nun schon oft von mir gelobte, Stimme kann Jennifer die verschiedensten Stimmungen erzeugen. Hervorheben möchte ich noch die Tracks „The Radio“ und den Titeltrack „Debris“. Im letztgenannten kommt Jennifer besonders rotzfrech daher. In der limitierten Special Edition gibt es noch eine Bonus CD mit Remixen von so namhaften Bands wie Accessorry, Pzycho Bitch, NamNamBulu etc., um nur einige Beispiele zu nennen. Alles in allem ein klasse Album, dass für meinen Geschmack am Ende etwas zuviel an Power verliert. Aber sei es drum, der Rest ist umso besser!