Auf Ashram bin ich durch eine Freundin aufmerksam geworden, die mir vor Jahren das Debütalbum, welches 2002 auf Prikosnovenie veröffentlicht wurde, ausgeliehen hat. 15 Tracks und über eine Stunde schwer in Worte zu fassende Musik ließen die CD immer wieder in meinen Player wandern und mich in die wunderschönen Gefilde von Ashrams Welten versinken. Umso mehr hat es mich gefreut zu lesen, dass die Italiener wieder ein Lebenszeichen von sich gaben. Vier Jahre haben sie den geneigten Hörer warten lassen, bis "Shining silver skies" erschienen ist und zwar auf dem portugiesischen Label Equilibrium Music. Als ich die CD endlich in meinen Händen hielt, war ich anfänglich misstrauisch, was mich nun erwartet würde, haben "Ashram" mit ihrer ersten Veröffentlichung die Meßlatte doch sehr hoch gesetzt. Langsam wurde die CD von meinem Player eingezogen und es genügten die ersten Takte des neuen Werkes mich sofort in den Bann zu ziehen und jeden Zweifel zu zerstreuen. Für diejenigen, die die Band schon kennen, bietet mir vorliegendes Album die lang erwartete Fortsetzung zum selbstbetitelten Debüt. Die lange Wartezeit ist nahezu vergessen, sobald das Geigenspiel von Alfredo Notarloberti zu hören ist, begleitet am Piano von Luigi Rubino und die kennzeichnende Stimme von Sergio Panarella wahrgenommen wird. Wie auch beim Vorgänger, ist am Cello Leonardo Massa zu hören, wobei am Piano auch noch Martina Mollo spielt. Ashram sind sich tatsächlich all die Jahre treu geblieben ohne dass es sich um eine Neuauflage des Vorgängers handelt. So wird die Atmosphäre weiter gesponnen, die Instrumente klingen weiterhin so traurig schön und die Sergio Panarella hat noch einiges zu erzählen. Diejenigen, die das erste Mal mit der Band aus Neapel in Kontakt treten, werden ein Album wiederfinden, welches durch seine sehr minimalistisch eingehaltenen Arrangements überzeugen kann. Ashrams Musik wird dem Hörer auf eine sehr authentischen Art und Weise übermittelt, da vollständig auf elektronische Instrumente und Einflüsse verzichtet wird. Dazu die nahezu zerbrechliche Stimme von Sergio Panarella, die die melancholische instrumentale Grundstimmung hervorragend unterstreicht. Tatsächlich scheint man zu spüren, mit wie viel Liebe die Bandmitglieder an dem Album gearbeitet haben, um Musik zum Träumen zu erschaffen. Bewusst gehe ich in dieser Rezension nicht auf bestimmte Tracks von "Shining siver skies" ein, denn meiner Ansicht nach besticht das Werk als Ganzes, in seinem Wechselspiel zwischen gesungenen und instrumentalen Tracks, an denen manchmal ausschließlich nur Piano und Geige zu hören ist. Ich empfehle "Shining silver skies" nach einem anstrengenden Tag abends zu genießen, wenn man gemütlichen auf dem Sofa sitzt, die Augen schließt, genüsslich an einem Glas Rotwein nippt und sich den melancholischen Klängen von Ashram hingibt.