Nun also Klavier statt Knöpfchen: Armin van Buuren, einer der dienstältesten Überflieger der elektronischen Szene, legt die Kopfhörer zur Seite und setzt sich – ganz ohne Laser, Drops und LED-Wände – ans Piano. „Piano“ heißt dann auch das neue Album des niederländischen Super-DJs, das am 31. Oktober 2025 zunächst exklusiv auf Apple Music erscheint. Und was soll man sagen: Es klingt so, als hätte der Trance-Visionär einmal tief durchgeatmet und beschlossen, Stille nicht länger als Gegner zu sehen.
15 Stücke umfasst dieses intime Projekt, aufgenommen in Dolby Atmos® im ConcertLab Utrecht – jeder Track in einem einzigen Take. Statt Raves liefert van Buuren hier fein gezeichnete Melodien, die eher nach Kaminabend als nach Mainstage duften. Unterstützung erhielt er von Lisa Jacobs an der Violine, einem kleinen Kammerorchester und Cello – also keine Plug-ins, sondern echtes Holz und Saiten.
Die erste Single „Sonic Samba“ ist bereits online und macht deutlich: Selbst ohne Beats bleibt Armin rhythmisch. Und ja, auch der legendäre Trance-Klassiker „Children“ von Robert Miles bekommt hier ein zweites, sehr sanftes Leben – ein stiller Gruß an jene Nächte, in denen man zu Armins Musik nie ans Aufhören dachte.
Was als persönliches Übungsprojekt begann, wurde zur Meditation in Moll und Dur. Van Buuren, der seit drei Jahrzehnten auf den größten Bühnen der Welt steht, spielt sich hier frei – von Erwartung, Tempo und Takt. „Ich wollte Musik machen, die atmet“, sagt er. Und genau das tut „Piano“: Es atmet, seufzt, schwebt. Es ist kein Abschied vom Beat, sondern eine Rückkehr zur Melodie, die all seine Hymnen schon immer getragen hat. Ab dem 7. November ist das Album auf allen Plattformen erhältlich – wer also den großen Armin mal ganz leise erleben will, sollte das Licht dimmen, das Handy weglegen und sich trauen, zu lauschen. Ganz ohne Drop, aber mit Gänsehaut.
Armin van Buuren zieht den Stecker – und setzt sich ans Klavier
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