…schnell hatte ich über die erste Single ‚Bet you look good on the dancefloor’ der Arctic Monkeys geurteilt und ihnen guten Durchschnitt im Indie-Bereich attestiert. Die damalige AA-Seite ‚Bigger boys and stolen sweethearts’ hat sich seit jenem Review allerdings in den Gehörgängen festgesetzt, so dass ich letztendlich doch auf das Album gespannt war. Jetzt liegt es in meinem Player und strotz vor Rawness und Energie. Rausgerotze Songs, wie sie englischer nicht sein könnten. Charmant, denn da klingt jedes ‚U’ in Wörtern wie ‚sun’ oder ‚scum’ eben auch wie ein ‚U’ und nicht wie ein Oxford-englisches ‚A’. 13 Songs bilden im Schweinsgalopp 41 Minuten Spassmusik, mit eindeutigen Referenzen auf die Fun-Punk-Rocker der späten Siebziger, und das wo doch momentan die Wave-Rocker wie Bloc Party, Killers oder die sogar ins Depeche Mode Vorprogramm gehievten Bravery die Szene dominieren. Erfrischend! ‚Bet you look good…’ kennt wohl inzwischen jeder: schrammelde Gitarren, treibende Drums und ein bewusst schlampig intonierter Gesang, bei dem jedoch jeder Ton stimmt. Party kann man damit sicher machen. Wer diesen Song in sein Herz geschlossen hat, der wird auch mit dem Album glücklich werden. Glücklicherweise zeigen die Acrctic Monkeys trotz rotem Faden Variationen in Tempo und Einsatz der Instrumente, wobei das Album wahrscheinlich nicht einen einzigen digital erzeugten Ton enthält – alles Handarbeit! Mit ‚Riot Van’ wagen sich die Jungs sogar an zwei Minuten Balladen-Stoff. Und siehe da, auch das können sie! Ein definitives Highlight ist die neue Single ‚When the sun goes down’, die zunächst ein fast melancholisches, einminütiges Intro aufweist, bevor es wieder mächtig zur Sache geht. Wäre da nicht der rebellische Gesang, der teilweise ein wenig an die Streets erinnert, könnte man bei Songs wie ‚Fake Tales of San Francisco’ oder ‚Perhaps Vampires is a bit strong’ von konservativen Rock sprechen. Und genau dort liegen meiner Meinung nach die kleinen, aber spürbaren Schwächen. Denn straighter Rock ist und bleibt ein wenig langweilig. Der Großteil der Songs weiß jedoch zu überzeugen, vor allem eben die, die nicht durch altbackene Rock-Strukturen oder rasenden Drum-Pulse glänzen wollen. Allerdings bleibe ich bei meiner Meinung, dass der Hype, der um die arktischen Äffchen getrieben wird, nicht nachvollziehbar ist. Schöne Platte, die dem etwas eingefahrenen englischen Indie-Bereich mal wieder eine neue Richtung gibt. Und das ist gut so…