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Architect - The Analysis Of Noise Trading
Im Gegensatz zu der Zeitspanne vom Debüt zum zweiten Album (6 Jahre) hat es diesmal nur anderthalb Jahre gedauert, bis der Nachfolger zu "I Went Out Shopping To Get Some Noise" von Architect fertig war. Doch "The Analysis Of Noise Trading" ist beileibe kein Schnellschuss, sondern bietet reichlich musikalische Abwechslung. Daniel Myers Projekt nähert sich etwas seinem Hauptprojekt Haujobb an, ohne jedoch wirklich Überschneidungen zu erzeugen. Architect entdeckt den Gesang und bekommt damit wieder einmal ein neues Gesicht, ohne einen kompletten Stilwechsel zu vollziehen. Das neue Album ist auf den ersten Blick eingängiger als sein Vorgänger. Auf den zweiten Blick entfaltet es jedoch ein großes Spektrum an mannigfaltigen Sounds, neuen Einflüssen und Samples sowie schwankenden Stimmungslagen. Von dieser Vielfältigkeit zeugen nicht nur die seltsam anmutenden und teils lustigen Namen der Songs. "The Analysis Of Noise Trading" beginnt sehr melodiös und melancholisch mit "St. Vodka (Mother Russia)". Mit seinem Ambient-Anstrich durch die sanften Synthlines klingt der Song sehr verträumt. Ähnlich verhält es sich mit dem Hecq-Remix am Ende des Albums, der den Song in zwei Teile, einmal mit, einmal ohne Beats, unterteilt. Doch schon "If Jim Would Jam With Richie" zeigt, dass der Wind auch aus einer ganz anderen Richtung wehen kann. Deftige Beats lassen alles vibrieren, was sich ihnen in den Weg stellt. Hier kommt dann zum ersten Mal auch der Gesang zum Einsatz. Zwar am Anfang etwas ungewohnt, aber sehr passend. Zwischendurch werden die Tracks etwas experimenteller und arbeiten mit Geräuschen und abgehackten Soundbruchstücken. Dazu kommen dann noch Stücke wie "A Monkeys Testdive In A Highspeed Car With A Broken Stereo", das mit seinem Electro-Sound und den Pianoklängen unweigerlich an Haujobb erinnert. Zum Ende wird es dann noch einmal richtig interessant. "Ulverized Substance" gibt sich wieder sehr Bass-betont und bei "Ah Chamber Phx" sinkt die Temperatur merklich in den Minusbereich. Vor allem die etwas verzerrten und undeutlichen Stimmen geben dem an sich gar nicht so ruhigen Song etwas beklemmendes. Bei so viel Vielfältigkeit wird's nie langweilig und schließlich überzeugt Architects neues Album noch mehr als sein Vorgänger.
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