Apoptygma Berzerk - Kathy's Song (Come Lie Next To Me) Remix

Apoptygma Berzerk - Kathy's Song...

Langjährige Leserinnen und Leser unserer Seite erinnern sich vielleicht noch an meinen News-Beitrag vom 11.08.2001, in dem ich die damals frisch erschienene Remix-Maxi von Kathy's Song nur am Rande erwähnte. Mittlerweile sind einige Wochen ins Land gezogen – genug Zeit also, um den Release in Ruhe wirken zu lassen und eine fundiertere Einschätzung abzugeben. Und siehe da: Manche erste Eindrücke halten der Nachhör-Praxis stand, andere wiederum... nun ja, darüber sprechen wir gleich.

Zunächst das Offensichtliche: Diese Remix-Maxi richtet sich in erster Linie an eingefleischte Fans von Apoptygma Berzerk – und die wissen ohnehin, dass kein Weg an diesem Release vorbeiführt. Für alle, die das Original bereits auf Welcome to Earth besitzen und nicht zu den obsessiven Komplettisten gehören, wirkt das Paket auf den ersten Blick eher wie ein nettes Extra als wie ein Pflichtkauf. Doch das täuscht. Denn obwohl viele der Remixe bereits von der ersten Maxi bekannt sind, finden sich hier zwei zusätzliche Mixe, die es in sich haben: zum einen der „DJ Mellow-D vs. Pulsedriver Remix“, zum anderen ein zweiter Remix von Beborn Beton. Beide bringen frischen Wind in das bekannte Klangbild und erweitern den Song um tanzbare Facetten.

Ich gebe zu: Meine ursprüngliche Einschätzung zum Mellow-D vs. Pulsedriver Remix war... sagen wir diplomatisch: voreilig. Nach dem ersten Durchlauf über meine etwas schmächtigen Computerlautsprecher war ich enttäuscht – zu matschig, zu flach, zu beliebig. Erst der gut gemeinte Tadel meines DJ-Freundes Achim brachte die Wende: „Du kannst so einen Track doch nicht auf Brüllwürfeln hören!“ Gesagt, getan. Also nochmal ran an die Anlage – diesmal über eine ausgewachsene Hi-Fi-Kette – und siehe da: plötzlich offenbart sich ein druckvoller, treibender Remix, der die bekannte Melodie perfekt mit fetten Bässen und einem zündenden Aufbau kombiniert. Manchmal macht der Lautsprecher eben doch die Musik. Der zweite Beborn Beton Remix setzt dagegen auf eine kühlere, elektronischere Atmosphäre – weniger offensiv als der erste, aber mit einer feinen rhythmischen Raffinesse, die sich vor allem beim wiederholten Hören auszahlt. Auch hier gilt: nichts für nebenbei, aber mit guten Kopfhörern oder Clubbeschallung entfalten sich die Details wunderbar.

Ein kleiner Bonus für Sammler und Vinyl-Liebhaber: Die Remixe sind auch auf zwei 12"-Vinyls erhältlich. Kathy’s Song 1 (12”) enthält den Ferry Corsten Remix sowie den Green Court Remix – beide gewohnt hochwertig produziert und mit viel Club-Appeal. Kathy’s Song 2 (12”) liefert dann den oben erwähnten Acid-Remix von Mellow-D vs. Pulsedriver, den Victoria Mix von VNV Nation und den Beborn Beton Remix. Damit wird auch das analoge Herz bestens bedient.

Fazit: Die Remix-Maxi mag auf den ersten Blick wie ein Bonus für Fans erscheinen, bietet aber – vor allem in klanglich hochwertiger Umgebung – einige lohnenswerte Varianten eines ohnehin großartigen Songs. Wer also nicht nur sammeln, sondern auch genießen will, sollte hier ein Ohr riskieren. 4 von 5 Sternen – mit Tendenz nach oben, je besser die Anlage.

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