Das auffälligste an dieser Band ist zweifellos der Name, wobei das Wort Apophthegma griechischen Ursprungs ist und soviel wie witziger, prägnanter Ausspruch, Sinnspruch, Zitat oder Sentenz bedeutet und der Berserker auf den wilden Krieger der nordischen Sage anspielt (eigentlich: Bärenfell oder Krieger im Bärenfell). Doch was die Norweger hier mit Harmonizer abgeliefert haben, ist weder besonders wild noch Sinn stiftend, sondern vor allem eines: Richtig schlecht. Ob da die drei Herren ein Manifest für ihre eigene Apokalypse abgeliefert haben? Wenn ich die Songs beschreiben will, dann muss ich diese Attribute bemühen: langweilig, gleichklingend, belanglos und vor allem: austrahlungslos. Und wer neue Einsichten für sein Dasein als Mensch aus den Lyrics entnehmen will, sei gewarnt: Apoptyma Berzerk haben auch nichts mehr zu sagen.

Die Texte sind absolut bedeutungslos. Ein nähere Beschäftigung mit einzelnen Tracks kann ich mir an dieser Stelle sparen, klingen sie doch ziemlich ähnlich. Wie kann so etwas sein? Haben Apoptyma Berzerk doch erst mit Welcome to Earth ein absolut geniales Album abgeliefert, dessen Kauf ich mir bisher gespart habe; liefen alle Tracks sowieso in den einschlägigen Clubs 'rauf und 'runter. Auch die alten Veröffentlichungen enthielten mehr Spirit und auch kritische Texte, ich denke da zum Beispiel an Non-Stop Violence. Ob das mit dem Wechsel zu WEA zusammenhängt? Oder ist das ein Zeichen, daß Apoptyma Berzerk den Planet der Kreativität verlassen haben?

Muss ich also dieses Album den verdienten Verriss angedeihen lassen? Eine Hinrichtung im Null-Punkte-Bereich verhindern das Lied Until The End Of The World, für das ich mir einen Stern aus den Rippen schneiden kann, sowie Rollergirl und das sehr gute Cover-Design, für die ich jeweils einen halben Stern gelten lassen kann. Da bin ich doch der Meinung, daß das das Auge mithört, wenngleich das nur Musikliebhaber nachvollziehen können, die das sinnliche Erleben von Vinyl noch frisch in Erinnerung haben. Macht zusammen zwei Sterne.