Ob Welten kollidieren müssen wenn die finnischen Cello-Rocker eine neue Runde einläuten sei dahin gestellt, neugierig macht es allemal. Wer wird diesmal dabei sein? Auf welche Coverversion darf man gespannt sein? Diese Fragen wurden bereits vorab auf der Homepage der Sägewerker gelüftet… ‚Worlds Collide’ liefert elf Songs, die in typischer Cello-Rock-Präsentation vor sich hin schrammeln und durch die ein oder andere gezupfte Passage aufgelockert werden. Insgesamt meiner Meinung nach noch rockiger als sonst gibt sich ‚Worlds Collide’. Die Single ‚I’m not Jesus’ die gesanglich von Corey Taylor (Slipknot) unterstützt wird, schwingt gekonnt irgendwo zwischen den Chili Peppers und alten Grunge-Hymnen und birgt so Neues und einen beachtlichen Wiedererkennungswert. Hätte ich auf Anhieb nie Apocalyptica zugeordnen… Schon eher typisch, und das heißt typisch gut, kommt die Interpretation des Bowie Klassikers ‚Helden’ der mit dem charismatisch rollenden ‚R’ des Till Lindemanns zu neuen Sphären durchstartet. Die klassische Unterstützung der uns so wohlbekannten Celli macht hier auf eine so offensichtliche Art und Weise Sinn, dass man fast das Original aus den Augen verlieren könnte. Folgt man dem Schema ‚Hagen covert Rammstein, Rammstein covert Bowie’ können wir uns beim nächsten Longplayer vielleicht auf Ziggy Stardust im Duell mit skandinavischen Streichinstrumenten freuen… Bis dahin gibt’s auf dem neuen Album jedoch noch das ein oder andere zu entdecken. Cristina Scabbia, die sonst bei Lacuna Coil intoniert bei einem zugegeben nicht ganz so spektakulären Titel oder den etwas überdrehten Song ‚Last Hope’, bei dem Dave Lambardo Slayer-like die Gitarre malträtiert. Das Tempo wird bei anderen Stücken beibehalten und sorgt so für das Rundumsorglos-Paket für alle Apocalyptiker, bei mir allerdings eher für Nervosität und Skip-Gefahr. Leider ist zu sagen, dass die instrumentalen Titel bei Apocalyptica zwar immer wieder gut gemacht sind, jedoch von Album zu Album bekannter und bekannter klingen, so dass bei ‚Worlds Collide’ vor allem die gesanglich angereicherten Stücke aus dem Angebot herausstechen und wirklich glücklich machen. Ansonsten Solide Hausmannskost mit wenig Überraschungen eben…