Gefangenschaft ist ein Begriff, mit dem per se nichts Positives assoziiert wird, zumindest, wenn man diesen Begriff auf sich selbst bezieht. Niemand möchte eingesperrt sein, egal in welcher Form. Robert C. Kozletsky beschäftigt sich auf seinem Album "The Prisoner's Cinema" aber genau mit diesem Begriff und der Frage, wie sich Gefangenschaft und die damit einhergehende Isolation und Angst auf unsere Sinne auswirken. Neben dem physikalischen Zustand der Gefangenschaft gibt es auch noch den mentalen, wenn man in den Grenzen des eigenen Bewusstseins der eigenen Dunkelheit gegenübersteht. Gefangen im eigenen Kopf sozusagen. Es versteht sich von selbst, dass "The Prisoner's Cinema" kein Album voll Ausgelassenheit und Freude ist. Vor allem wenn man weiß, dass Robert C. Kozletsky ein Teil des Duos Psychomanteum war. Mit seinem neuen Projekt Apócrýphos verfolgt er den Dark-Ambient-Pfad weiter, hat sich dabei aber noch mehr der Dunkelheit verschrieben. Stimmen singen oder lamentieren, Melodien oder das, was man dafür hält, wabern quälend langsam durch die Finsternis und allerlei Störgeräusche führen den Hörer in die Irre. Wenn so mentale Gefangenschaft klingt, möchte man lieber nicht eingesperrt sein. Man benötigt auf jeden Fall Ruhe und Zeit, um sich mit diesem Album zu befassen. Die atmosphärische Dichte wird durch die hallenden, an Stimmen erinnernden Töne erzeugt. Rauschen und brummende Drones tun ihr übriges, um ja keinen Hoffnungsschimmer aufflackern zu lassen. Wenn man sich einmal auf "The Prisoner's Cinema" eingelassen hat, überzeugt es mit seiner tief sitzenden Düsternis und seinen stimmungsvollen Kompositionen. Und gerade letztere heben es aus der Vielzahl an ambienten Dunkelwerken heraus.