Huch, Hands Production hatte ich immer als Label für Musik aus dem Noise und Industrial Bereich in Erinnerung. Aber Angina P geht da doch eher andere Wege. Das Solo Projekt der blonden Dame bot schon auf dem Vorgänger "8 Rooms" ordentliche Elektronik, wenn man den Stimmen im Netz glauben kann. "Sensitive Files" ist aber mein Erstkontakt zu Angina P. Wenn es hier also nicht bruzzelt, verzerrt und knarzt, wie kann man sich den Sound vorstellen? Erstmal warm, das Album hat meiner Meinung nach einen warmen, analog angehauchten Klang. Das Grundgerüst bilden ambiente Flächenklänge, die aber mit jeder Menge an anderen Electro Sounds angereichert werden. Dieses macht auch den Charakter aus, denn von Einöde und Monotonie ist hier wenig zu spüren. Im Gegenteil, sind einige Titel doch recht beatlastig, wo auch oft Drum ´n Bass Loops und wie der Name des ersten Titels schon andeutet, gebrochene Beats zum Einsatz kommen. Dann gibt es noch jede Menge Anteile IDM und Clicks ´n Cuts (so nennt man das glaube ich, was u.a. Autechre und Aphex Twin zelebrierten). Hier wurde teils ordentlich an den Sequenzen getüftelt, was sich im Endergebnis auch deutlich bemerkbar macht. Nämlich in einem tollen instrumentalem Elektronik Album. Daher kann es nur heissen: Reinhören und bei Gefallen auch kaufen. Unverhofft kommt oft, so eine feine Scheibe hatte ich ehrlichgesagt vorher nicht erwartet.