John Paul Jones (Led Zeppelin) sagte eines Tages über Andrew Paul Woodworth, dass er noch nie mit einem begnadeteren Lyriker musikalisch zusammen gearbeitet hätte. Das klingt zunächst toll, sagt über die Musik noch wenig. Doch wenn man sich vor Augen führt, dass der gute Mann 2004 den LA Music Award als „Male Vocalist of the Year“ abholen durfte, sehen wir schon, dass es sich hier nicht bloß um irgendeine Scheibe irgendeines Künstlers handelt. Andrew Paul Woodworth konnte mit seiner Band Virgil in den USA einiges an Aufsehen erregen, so wurde deren Musik mit etlichen Preisen ausgezeichnet und lief in diversen US-TV-Serien ("Buffy") rauf und runter. Doch mit der Zeit hat sich Andrew auch seine eigenen musikalischen Ideen gemacht und überraschte die Musikszene mit einer extrem ruhigen und melancholischen Version des Beastie-Boys-Klassikers „Fight For Your Right To Party“. Nur leider hatte er noch nicht die Rechte, diesen Song zu veröffentlichen. Er spielte es der Band vor und die gaben sofort ihre Zustimmung. Und weil ein Song ja ein wenig mickrig ist, gibt’s ein komplettes Album gleich mit. „eddy ate dynamite“ lautet das Debüt des Amerikaner, welches schon beim ersten, aber spätestens bei zweiten Durchlauf so manche Problemchen aufwirft. Die ruhigen, fast schnulzigen Popsongs sind alle sauber durchgespielt und für schwache Nerven genau das richtige, aber mit fortlaufender Dauer, verliert sich Andrew in der musikalischen Belanglosigkeit. Die beiden Opener „Thick Black Mark“ und „Everything To Everyone“ hingegen versprühen noch genau den Zauber, der den Rest der Scheibe so unwichtig werden lässt. Die beiden Stücke sind einfach zu gut. Die gefühlvolle Stimme und die spartanischen Gitarrenklänge verschönern den Tag, obwohl sie alles andere als fröhliche Popsongs sind. Doch mit „The Day After The Day After Tomrrow“ nimmt es spürbar ab. Was zweimal funktioniert, muss beim dritten Mal noch lange nicht vom Hocker hauen. Leider schwappert die Scheibe dann zum See der Belanglosigkeit und geht bei „The Name Of The Next Song Is Called“ völlig unter. Indem er diesen Satz für die Überleitung des folgenden Songs nutzt, zeigen sich schon sehr früh kreative Mängel und hilflose Versuche, aus dem Einheitsbrei herauszuklettern. Aber der Topf ist tief und so stehen die Chancen schlecht. Selbst das hochgelobte und für Aufsehen sorgende „Fight For Your Right To Party“ lädt eher zum Schlafen ein. Andrew Paul Woodworth hat für alle diejenigen die „The Eels“ für langweilig halten und James Blunt für einen wilden Draufgänger den passenden Soundtrack geschaffen. „eddy ate dynamite“ ist leider nicht mehr als textlich meist anspruchsvolle Kaufhaus-Musik, die mit „Thick Black Mark“ und „Everyting To Everyone“ zwei umwerfend schöne Stücke auf Tasche hat...