Die Welt schalt sich aus dem Ei. Sie ist verborgen, muss selbst erschlossen werden. Was für ein aussagekräftiges Cover, ich will fast sagen vielschichtig. Und ein wenig (aber auch nur ein ganz klein wenig) erinnert das Cover der vorliegenden CD an "Oxygene". Aber diese Ähnlichkeiten sind rein zufälliger Natur, inhaltlich hat das fünfte Album von Andreas Akwara natürlich keine ähnlichkeiten zur Kultscheibe von Jean Michel Jarre. Denn im Gegensatz zum Werk des Altmeisters der Synthesizer und zu Formationen wie Tangerine Dream, die in den 70/80er die Welt der reinen Synthi Klänge auslooteten, verlässt sich Akwara auf ein wenig sphärische Stimmungsmache und Synthiakkorde die zum teil fast wahllos anneinandergereiht wirken. Aber es geht ja auch nicht um reine Musik zum konsumieren sondern um eine Lebensphilosophie. Der Hörer soll die Welt aus dem Ei pellen, soll sie mit neuen Augen sehen. Schade nur, dass "Erwachet" sich eher als Narkotikum erweist und weder Freunde orchestraler künstlicher Welten (weil zu wenig bis keine Musik) noch Freunde von Ambient Sounds (weil zu unbestimmt und eindeutig nicht als reiner Ambient geplant) wach halten kann. Musik als Träger von Philosophien ist grundsätzlich eine heikle Sache und in diesem Fall auch noch vollkommen uninteressant. Beim Konsum der Musik von Akwara empfielt sich das Betrachten der Homepage - die ist ähnlich mitreißend und vielschichtig.