Keine Frage – Amon Amarth machen Spaß. Hier kann jeder Metalhead so richtig das Haupthaar schwingen, seine Faust in die Luft recken sowie im Chorus kräftig mitschreien. Amon Amarth bedienen einfach jeden Typ. Live sind die Schweden schon seit Jahren eine Macht (hier könnt ihr euch davon überzeugen) und so musste sich niemand wundern, welche hohe Wellen das neue Werk „Twilight Of The Thunder God“ schlägt, Mit einem Comic stimmte man die Fanhorden ein – das Horn ertönt – ein Schrei und los geht die wilde Schlacht! Der Opener entpuppt sich als Titeltrack und als ein typischer Amon Amarth Wutklumpen. Eine sichere Live-Granate die mit einem feinen Solo von Roope Latvala (Children Of Bodom) für die ersten Nackenschmerzen sorgt – aber wer hat schon anderes erwartet? Das Video dazu gibt es hier. Das folgende „Free Will Sacrifice“ sorgt durch einen mitreißenden Groove für Tanzstimmung. Holde Wikingerbräute – haltet eure Röcke fest. Ohne auf jeden fantastischen Track näher einzugehen, können wir sagen, dass hier kein Fan enttäuscht nach Hause gehen wird. So bleiben sich die Schweden auch auf ihrem siebten Album treu. Melodische Gitarren, hymnische Refrains und die raue und manchmal leicht monotone Schreigesang vom sympathischen Wüterich Johan Hegg. Das macht „Twilight Of The Thunder God“ zwar zu einem erneut großartigen Album, wirft aber dennoch die Frage auf, wie viele Alben sie das noch durchhalten können. Das es aber auch etwas innovativer geht, zeigt ins „Live For The Kill“, bei dem am Ende die Finne von Apocalyptica auftauchen. Die Leiber liegen erschlagen auf dem Schlachtfeld - der Nebel überzieht die ausgestorbene Szenerie, bis auf einmal aus dem grauen Dickicht drei wackere Buben mit ihren Celli für den Totentanz sorgen. Die dahin kriechenden Verletzten lauschen dem seltsamen Klang, raffen sich auf und folgen den magischen Tönen in Richtung Schlacht. Denn der nächste Feind wartet bereits beim finalen „Embrace Of The Endless Ocean“, der mit einem leicht traurigen ( ja das geht!!!) Unterton vorgetragenen wird. Fazit: Knochenbrecherisch und röhrend walzen sich zehn Tracks durch die Boxen. Heroisch, teilweise episch und immer gewaltig. Die Schweden zeigen sich von ihrer besten Seite und liefern ihr bisher bestes Album. Wer auf extremen aber dennoch melodische Metal steht, kann sich einfach nicht vor „Twilight Of The Thunder God“ drücken. Der Preis für die Death Metal Scheibe des Jahres kann jetzt schon vergeben werden. Prost!