Olivier Moreau (Imminent), John Sellekaers (Xingu Hill, Dead Hollywood Stars) und C-drík Fermont (C-drík) haben sich wieder einmal zusammen gefunden, um einem neuen Ambre-Album Leben einzuhauchen. "Le Mensonge" ist das zweite Album der seit 1998 ihr Unwesen treibenden 3er-Combo. Ihr neuestes Kunstwerk orientiert sich an keinerlei Stilen, sondern versucht, vollständig neue Pfade einzuschlagen. Dabei haben sich Ambre sehr weit von dem entfernt, was man allgemein hin unter Musik versteht. Der Verzicht auf jegliche Rhythmen und im Großen und Ganzen auch auf die Musik lässt die Frage aufkommen, was Ambre mit diesem Album eigentlich bezwecken wollen. Leider bleiben sie einem diese Erklärung schuldig. "Le Mensonge" wirkt sehr kalt, fast eisig und lediglich die ab und zu auftauchenden, undefinierbaren Hintergrundgeräusche lockern die düstere Atmosphäre etwas auf. Besonders irritierend sind die abgehackten Samples von Kinderstimmen, die aus einem Horrorstreifen stammen könnten. Sieht man einmal von den immer wieder auftauchenden Lauten und Tönen ab, die sich manchmal überraschend einschleichen, setzen Ambre auf "Le Mensonge" wenig auffällige Akzente. Der Hörer wird gezwungen, sich völlig dem zu ergeben, was da auf ihn niederprasselt. Leider ist diese Reise nicht von dauerhafter Freude, denn spätestens beim dritten Durchhören macht sich schon Lethargie breit. "Le Mensonge" bleibt somit etwas für Anhänger des etwas anderen Hörerlebnisses.