Mit "Erotika" legt das belgische Duo Agapesis sein inzwischen drittes Album vor. Stilistisch kann man die Musik der beiden als Fetisch-Elektro bezeichnen. Treibend-hypnotische Sequenzen mit einem Hang zu monotonen Melodieläufen, die trotzdem eine gewisse Eigenständigkeit eines jeden Songs wahren, dazu der Sprechgesang der beiden Akteure, wobei die Stimme von Longeon Jean Pierre tonal gerne etwas neben den Harmonien liegt. Dazu passend ist der Part von Lamant Melanie leicht verzerrt und ein wenig distanziert klingend. Von den Arrangements und Strukturen könnten die Songs auch ohne Weiteres in Clubs eingesetzt werden. Thematisch geht es auf "Erotika" neben Erotik auch um etwas tiefergehende Themen wie die Sünden der Menschheit, Edward mit den Scherenhänden oder den Killer aus Thomas Harris' "Roter Drache". Die Songs ähneln sich in ihrer Struktur, was nicht weiter verwundern sollte. Anspieltips wären "Master of Pussies", "Roter Drache" (auch mit einem "Carmina Burana" Zitat), "Fetish, Sex & Decadence" und "Wild Love". Bleibt noch übrig, zu dem Album von Agapesis ein Fazit abzugeben. Insgesamt hätte den Songs etwas weniger Monotonie gut zu Gesicht gestanden, wobei sie für eine SM- und/oder Fetischparty sicherlich eine nette akustische Untermalung sind. Insgesamt fehlen mir jedoch die Melodien im Gesang, der reine Sprechgesang gerät doch manches Mal eher zu einem akustischen Fremdkörper. Da gefällt mir die Umsetzung wie es z.B. Die Form geschafft haben, wesentlich besser. Interessant ist das Projekt aus Belgien allemal - auch live könnten sie durchaus ein nettes Erlebnis sein. Hörproben gibt es auf der MySpace-Seite von Jean-Pierre und Melanie.