20 Jahre „Seven Lives“: Ein Rückblick mit Augenzwinkern auf das Zeitdokument

20 Jahre Seven Lives Ein...

Gestern war es soweit: In Strict Confidence’s Scheibe „Seven Lives“ ist offiziell ins zarte Alter von 20 Jahren eingetreten. Ein Grund zum Feiern, oder wenigstens zum ironischen Zurücklehnen, denn wer hätte 2004 gedacht, dass man zwei Dekaden später rückwirkend auf diese dunklen Elektro-Klänge schaut wie auf einen alten Freund, der damals noch jugendlich rebellisch und heute ein bisschen schrullig, aber unverändert liebenswert ist?

Schon der damalige Review bei medienkonverter der einen Tag nach VÖ erschien – ja, genau dieser textgewordene Zeitzeuge, den man hier findet: In Strict Confidence - Seven Lives (2004) – zeichnete ein Bild einer Band, die sich nicht damit begnügte, nur düstere Synthie-Wände hochzuziehen. Stattdessen verpackten sie tiefschwarze Stimmungen in eingängige Melodien, während wir Hörer uns wahlweise tanzend durch Nebelschwaden bewegten oder andächtig über tiefschürfende Texte grübelten. Der Autor von damals, mit einer Mischung aus anerkennendem Nicken und dem ein oder anderen subtilen Seitenhieb, erklärte uns, warum „Seven Lives“ von In Strict Confidence mehr war als nur ein kurzlebiger Gruß aus der Gruftenszene. Der Sound? Episch und atmosphärisch dicht. Der Gesang? Genauso ernsthaft wie ein Grufti-Vampir beim Candle-Light-Dinner. Die Stimmung? Dunkler als der Kleiderschrank eines Schwarzromantikers.

Wir schreiben nun das Jahr 2024: Streamingdienste und KI-generierte Playlists haben ein musikalisches Ökosystem geschaffen, in dem selbst die düsterste Electro-Perle von damals wie ein handgeschnitztes Kunstwerk aus vorsintflutlicher Zeit glänzt. „Seven Lives“ wirkt heute wie ein Schatzfund im Keller deiner musikverrückten Teenagerjahre – der Moment, in dem du die alte CD aus der staubigen Kiste ziehst, sie in den Player legst (sofern du überhaupt noch einen besitzt) und dich fragst, wie du damals zu diesen Klängen die Hüfte geschwungen hast, während du in dein Nietengürtel-Outfit gezwängt warst.

Aus heutiger Sicht haben sich manche Songs zu zeitlosen Klassikern gemausert, andere klingen wie musikalische Artefakte, die uns schmunzeln lassen – so als hätte man in einer düster illuminierten Klangwerkstatt synthetische Melodien mit nebligen Effekten und filigranen Verzierungen umwoben. Doch genau das ist der Zauber: Der Rückblick auf eine Ära, in der Musik noch als Botschaft gedruckt, gepresst und zum Anfassen war. Eine Zeit, in der ein Review nicht einfach zwischen Millionenglanzlichtern der Social-Media-Menge verschwand, sondern wie ein leuchtender Leuchtturm auf einer kleinen, feinen Insel stand.

Wer jetzt neugierig geworden ist, sollte sich den Original-Review von einst gönnen und vielleicht gleich mal wieder über Bandcamp ein Ohr riskieren. Am besten stilecht mit einer Tasse schwarzem Kaffee in der Hand, einem leichten Kichern auf den Lippen und natürlich dem offenen Artikel auf medienkonverter.de. Holt euch dieses Retro-Feeling zurück, das sanft im Takt dunkler Electronica pulsiert und feiert mit In Strict Confidence „Seven Lives“ – 20 Jahre jung, 20 Jahre alt, und immer noch eine Reise wert. Happy Birthday!

Medienkonverter.de

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