Die ersten beiden Teile der Dark-Ambient-Radio-Compilation liegen schon eine ganze Weile zurück: Vier Jahre musste man auf eine Fortsetzung warten. Die ist nun mit Teil 3, "Muzak For The Final Elevation", endlich erschienen. Die längere Wartedauer hat sicherlich etwas mit der Finanzierung der Scheibe zu tun, denn Initiator Thomas Mielke musste für den dritten Teil der Reihe auf Crowdfunding zurückgreifen, um die Produktion zu finanzieren, was glücklicherweise gut funktioniert hat.

Und so kann nun jedes DAR-Community-Mitglied und jeder Dark-Ambient-Liebhaber erneut in den Genuss einer DAR-Compilation kommen. Auch dieses Mal wurde wieder unter den teilnehmenden Künstlern abgestimmt, welche Songs auf den Sampler dürfen. Die Anzahl der bekannten Namen unter den Künstlern hat sich etwas ausgedünnt. Dafür gibt es für den ein oder anderen interessierten Hörer viele neue Projekte zu entdecken. Die DAR-Compilation besitzt die Besonderheit, aus einer Community heraus entstanden zu sein, weshalb sich hier kein Projekt bewusst besonders herausstellen kann oder will. Durch den anonymen Abstimmungsprozess wäre das ohnehin nicht möglich gewesen. Die Tracks weisen dadurch eine relative enge Zusammengehörigkeit auf, die weniger durch Gleichförmigkeit, als durch eine ähnliche Grundstimmung erzeugt wird. Sei es durch den melancholischen Chor in Aspectees "The Element", die traurigen Synthies in Mortajas "Hypsoma" oder den schwermütigen Melodien in Sjelløs' "Fainting Memory".

Natürlich gibt es auch kleinere Abweichungen von dieser Regel, etwa das bleischwere und massive "Small Humyn" von Mytrip oder das von metallischem Scheppern durchzogene "Mechanised Cataclysm" von Crepuscular. Dennoch bleibt der Grundtenor stets melancholisch und natürlich düster. Daher ist "Muzak For The Final Elevation" nichts für depressiv Veranlagte, aber umso mehr für Schwarzromantiker und Gruselfans. Qualitativ hochwertig abgemischt wurde das Ganze von Herman Klapholz (Ah Cama-Sotz). Da gibt es nichts zu meckern. Ein wenig mehr Abwechslung hätte der Compilation möglicherweise gut gestanden, hätte aber eventuell die Harmonie der Songs gestört.