Pale Roses stammen aus Frankreich und veröffentlichen passend zu der beginnenden Herbstmelancholie ein stilles, kleines Folkalbum über das israelische Label The Eastern Front. Mit ihrem Debut „Fear of dawn“ richtet sich das Trio vor allem an jene Nostalgiker, die die früheren Werke von Sol Invictus, Fire & Ice oder Andrew King und damit englischen Liedermacher-Folk lieben. Hier wird nicht mit neuen Elementen experimentiert, keine Samples, keine Elektronik. Akustikgitarren, Piano, leichter Trommeleinsatz und englischer Klagegesang mit leichtem französischen Akzent bestimmen „Fear of dawn“ und die Hörerschaft muss entscheiden, ob sie ein weiteres Album dieser Richtung will oder nicht.

Kompositatorisch finden sich mit dem kitschig-leisen „Flow my tears“, „Niflheim“ und besonders dem wunderbaren „Heroes dawn“ drei wirklich schöne Stücke auf dem Album, die sich vom restlichen Material absetzen. Aber auch alle anderen Lieder sind keine Ausfälle, lassen aber auch nicht wirklich aufhorchen – es sind eben schöne Folk-Songs. Aber schönen Folk gibt es auch ohne Pale Roses bereits zu genüge, fraglich also, ob der Bedarf auf ein weiteres Projekt überhaupt besteht. Das selbe gilt auch für den Bereich Gesang, der einerseits durch den leicht französischen Akzent und dem Klageton positiv auffällt, bisweilen aber auch sehr anstrengen kann. Oder den besungenen Themen die wie gewohnt zwischen Kriegspoesie und heidnischer Mythologie pendeln, ohne sich auf ein Zentralthema festzulegen.

Was bleibt also dem Rezensenten, als das Album all jenen zur Hörprobe zu empfehlen, die mit dem angesprochenem Stil und den genannten Bands etwas anfangen können und einfach mal wieder ein wirklich schönes Album ohne besondere Höhen oder Tiefen genießen wollen?