Nach einem Beitrag zum Extreme "Sündenfall 2"-Sampler, zwei in Eigenvertrieb erschienenen EPs und dem Album "Farblos", hat FabrikC anscheinend so viel Eindruck hinterlassen, dass sich Dark Dimensions als neue Heimat für das Hannoveraner Ein-Mann-Projekt anbot. Und so erscheint das 'offizielle' Debüt "Gleichstrom" nun auf einem dafür prädestinierten Label. Demzufolge kann der geneigte Hörer davon ausgehen, dass nicht gerade die sanftesten Klänge aus den Boxen rauschen.

Ein ums andere Mal wird tanzbarer Industrial geboten, der (ehemalige) Technojünger vielleicht auch ein bisschen an die Anfänge der alten Thunderdome-Sampler erinnert und auch der Bezeichnung "Rhythmic Noise" ziemlich nahe kommt. Zwar beinhaltet "Gleichstrom" keine Neuerungen auf diesem Gebiet, aber schon nach dem ersten Durchhören verfestigt sich der Eindruck, dass sich die CD durchaus in den vorderen Reihen der öfters anzuhörenden Scheiben platzieren könnte. Eine genaue Erklärung lässt sich erstaunlicherweise gar nicht so leicht finden. Der wummernde 4-on-the-floor-Stil zieht sich durch jeden Titel, wobei "Leidensweg" und "Weltenreise" hier trancigere Ausnahmen darstellen. Ansonsten sind die Songs immer ähnlich gestrickt - mit krachenden Beats und oft mit Samples versehen. Vielleicht ist es genau diese Kombination, die den Tracks den jeweiligen Charakter versetzt, denn statt eigener Stimme wurde konsequent mit Samples aus Filmen bzw. originalen Zitaten (z.B. Einstein) gearbeitet.

Damit wirkt die gesamte CD technoider und auch monotoner, was dem Gesamteindruck aber keinesfalls abträglich ist. Vielmehr unterstreicht dieser das Clubambiente, wobei "Gleichstrom" auch sehr gut zu Hause oder im Auto zu hören ist, weil durch das nicht allzu hohe Tempo mehr der Groove statt industrieller Hektik vorangetrieben wird. Wie gesagt, "Gleichstrom" ist mitnichten ein Innovator auf dem tanzbaren Industrial-Feld. Aber als reine Mucke-CD hat sie fernab der Belanglosigkeit das Potenzial, mit jedem Song das Tanzbein in Bewegung zu versetzen, ohne dass Eintönigkeit auftritt. Demzufolge: Hut ab für das gelungene Debüt! Anspieltipps: "Mensch", "Hexenjagd", "Nethunter", "Wahn", "Der zweite Tod" u.v.a.