Normalerweise bespreche ich ja keine 1-Track Promos, im Falle von Erez Yaari kann man da jedoch ohne schlechtes Gewissen eine Ausnahme machen, denn sein Track ‚Synergos’ hat eine beachtliche Länge von knapp vierzig Minuten , ähnlich wie man das in den Neunzigern vom Ambient-Projekten wie The Orb oder TV Victor kennt. Yaari beschäftigt sich bereits seit den Achtzigern aus Leidenschaft aber auch beruflich mit sphärischer elektronischer Musik und so verwundert es nicht, dass Jarre und Vangelis in seinen Referenzen auftauchen. Schaut man sich auf seiner Homepage um erkennt man schnell, warum die musikalische Umsetzung so gut aufgeht. Mit Yaari haben wir einen Vollblut-Frickler, der sich mit analogen Synths, Sequencern, Drum-Machines und vielem mehr auseinandersetzt. Sein Maschinenpark, den man auf der Homepage nachlesen kann, ist beeindruckend. Und so unterscheidet sich ‚Synergos’ alleine schon vom Klang her stark von dem, was man im electronic listening Segment sonst so von den PC-Produzenten zu hören bekommt. ‚Synergos’ wartet mit einer umwerfenden Ehrlichkeit bzgl. der Produktion auf. Es baut sich eine sich ständig verändernde Welt des Klanges auf, mit Sequencer-Läufen, die durch Flächen, metallische Sounds und punktuelle Akzente zu einer farbenfrohen Landschaft im Kopfe des Hörers wächst. Zwischendrin kommt man kurzfristig im C64-Land an um hinter der nächsten Ecke dichte Klangwände ohne Beats zu entdecken. Perkussive, leichte Beats kommen dabei genauso vor wie düstere Bassläufe. ‚Synergos’ bricht mit Langeweile und Gleichförmigkeit und hat so weniger etwas von Meditation sondern mehr etwas vom Erlebniswochenende mit musikalischem Rafting und Canyoning. Eine gelungene Komposition, von der sich so mancher Künstler die ein oder andere Inspiration abholen sollte.