Death By Dawn wurde von Drummer Pippo Colapinto gegründet, dieser mußte vor einigen Jahren wegen Problemen mit der Justiz aus Italien fliehen. In Deutschland schlieslich versuchte er Arbeit und eine Band zu finden, wobei ihm zweiteres erheblich wichtiger war. Denn er war ein Vollblutschlagzeuger und in einer Metal Band zu spielen, war sein Ein und Alles. Nach einigen Wirren und wechselnden Bandmitgliedern traf Pippo schlieslich auf der Arbeit in den Niederlanden einen langhaarigen Typen der ihm irgendwo her bekannt vorkam. Und der Kerl war auch noch tätowiert, Pippo fragte was der Schriftzug denn heiße ? Ja, sagte der Langhaarige, das heiße "Pestilence", eine Band wo er mal gesungen hätte. Und ja es stellte sich heraus dieser ominöse Herr war Martin von Drunen, seines Zeichens Sänger bei so illustren Bands wie Pestilence und Asphyx, sowie einem kurzem Gastspiel bei der alles niederwalzenden Todesblei Maschine Boltthrower. Eigentlich hatte Martin ja die Nase voll vom Musikgeschäft, aber die beiden wurden Freunde und schlieslich kam es soweit, dass man mehrere verläßliche Musiker fand und Death By Dawn gründete. Die kompletten Wirrungen der Band Geschichte, sollte man sich auf der Death By Dawn Page mal durchlesen, ist sehr interesant :) Ja, Martins Vocals sind natürlich recht vorherrschend auf diesem Debut Album, sein Organ war ja schon immer prägend. Mal heiser, mal grunzend, aber meist wütend schreit er die zumeist relativ kritischen Texte von Death By Dawn heraus. Diese handeln von Armut und Krieg für Profit, einem trostlosen Tag ohne Band in einer europäischen Großstadt, die Gier der großen Konzerne, davon dass die Reichen werden immer reicher werden, die Armen aber arm bleiben. Also Texte die durchaus in unsere Zeit der sogenannten "Reformen" passen, die sich aber immer mehr als Mogelpackungen bzw. schlecht geplante und durchgeführte Schnellschüsse unserer Politiker herausstellen. Ja, Death by Dawn sprechen eine klare Sprache: Gegen das System!! Dass eine solche Botschaft nicht unbedingt in Schlagerrythmen zu verpacken ist, versteht sich von selbst. Hier reagieren Metal, Hardcore und eine Prise Punk. Einige Stücke sind sehr Death Metal lastig andere eher eine Mixtur aus Thrash und Hardcore. Die punkige Attitüde zieht sich durch sämtliche Lieder. Also ich würde schon sagen, dass "One Hand, One Foot....And A Lot Of Teeth" für Medienkonverter Verhältnisse doch schon ganz schönes Geprügel ist :) Gesagt werden muß aber natürlich auch, hier wird nicht nur geprügelt, nein technisch sind die Musiker sämtlich fähig. Es mangelt nicht an Breaks, Solis und einigen netten Ideen, somit sollte so schnell keine Langeweile aufkommen. Allerdings fehlt mir irgendwie "das gewisse Etwas". Kann es nicht genau definieren, evtl. ein oder zwei Stücke, die über den Rest hinausragen und eine Art Höhepunkt der Scheibe darstellen könnten. So aber läuft die CD durch, ohne dass man mal richtig aufhorcht. Mag aber auch an der nicht immer optimalen Produktion liegen, naja ist halt wahrer Untergrund. Also ich halte 4 Sterne hier für angemessen, da mich das Album als Gesamtheit nicht ganz überzeugen kann. Allerdings lege ich noch einen halben dazu, für die ehrlichen, direkten und kritischen Texte. Die MP3s auf der Webseite der Band sollte aber jeder mal anchecken, der o.g. Musikstilen nicht ganz ablehnend gegenüber steht....