Otto Dix ist Russlands exotischster Musikexport. Seit gut 20 Jahren spielt der Sänger mit den Geschlechterrollen (ein Umstand, der in Russland durchaus für Probleme sorgen kann) und singt im höchsten Falsett von Schönheit und Verfall, Ekstase und Untergang. Stilistisch definierte die Band aus Sankt Petersburg dabei ein eigenes Genre zwischen Dark Wave und Gothic und nimmt in Russland als enfant terrible in ungefähr die Position von Marylin Manson in der westlichen Hemisphäre ein.

Nach über einem Dutzend Alben geht Otto Dix mit dem neuen Werk "Autocrator" gänzlich neue Wege. Das musikalische Ensemble wurde durch den Sänger neu besetzt und findet in dem extrovertierten Komponisten und Gitarristen Mike Interio den kongenialen Gegenpart für ein Werk, das durchaus auch mit härteren Metal Elementen zu überzeugen weiss. Dennoch: Über allem thront die überirdische Stimme Otto Dix'. Autocrator setzt sich dabei mit Macht und ihrem Missbrauch und der Frage, inwieweit wir alle zu leicht programmierbaren Marionetten im Informationszeitalter herangezogen werden können.