Die amerikanische Indie-Pop-Band aus Baltimore mildet sich mit "The Competition", dem inzwischen vierten Album zurück. "The Competition" ist ein Pop-Album mit einem Konzept, das sowohl emotional als auch politisch dringend ist. Der Albumtitel ist Jana Hunters Beschreibung für ein soziopsychologisches Phänomen, das uns alle auf unterschiedliche Weise verbindet. Der moderne Kapitalismus erzeugt von Natur aus eine Art Psychose - eine Unfähigkeit, seine ständigen Reize und Widersprüche zu verarbeiten -, eine Psychose, die unsere Unsicherheiten und Ängste bis zur völligen Überlastung beschleunigt und unsere Intimitäten, unsere Gemeinschaften und unsere Selbstwahrnehmung zerstört. Hunter, die/der* frustrierende Kämpfe mit psychischer Gesundheit und eine immer noch andauernde Geschlechtsangleichung von Frau zu Mann durchlebt hat, weiß wovon sie/er spricht.

The Competition spricht auf verschiedene Weise von der Notwendigkeit, "uns sozial zu dekonditionieren und zu lernen, Menschen zu sein", sagt Hunter. "Die Themen, die mein Leben geprägt haben, im Guten wie im Schlechten, haben damit zu tun, dass ich aus einer Familie und einer Kultur komme, die sich dieser wettbewerbsorientierten Denkweise völlig angeschlossen hat." Die 11 Songs auf The Competition, die von Jana Hunter im Laufe der letzten zwei Jahre geschrieben, aufgenommen, produziert und inszeniert wurden, reichen vom Persönlichen bis zum Politischen, drücken aber insgesamt eine Offenbarung aus: Man braucht radikales und bedingungsloses Mitgefühl für sich selbst, um sich neu vorzustellen, was Gesellschaft sein könnte.