Es gibt Musik, die einfach gehört wird – und es gibt Musik, die man erlebt. 'Theme' von 'Bartosz Dziadosz' gehört zweifellos zur zweiten Kategorie. Die auf lediglich 50 Exemplare limitierte 3”CDR-Box, veröffentlicht über Dronarivm und Fonodroom, ist nicht nur eine Sammlung von Kompositionen, sondern eine kunstvolle Einladung, sich in eine Welt aus kühlen, nebligen Klanglandschaften zu vertiefen. Dziadosz selbst beschreibt seine Stücke als Reaktion auf die Themen Melancholie und Pathos – Emotionen, die in einer von Geschwindigkeit und Oberflächlichkeit geprägten Welt oft an den Rand gedrängt werden. Doch Theme tritt dem entgegen: Hier wird Zeit spürbar gemacht, in gedehnten Momenten zwischen klassischer Instrumentierung, rhythmischen Fragmenten und synthetischen Flächen, die mal glasklar hervortreten, mal wie Nebelschwaden zurückweichen. Es ist Musik, die Erinnerungen an frostige Landschaften weckt, an Wasser, das in Zeitlupe kräuselt, an winterliche Einsamkeit, die zugleich distanziert und tröstlich wirkt.

Doch nicht nur klanglich, auch haptisch wird Theme zu einem besonderen Erlebnis. Die Special Limited Edition präsentiert sich als kleine Schatztruhe der Ästhetik: Ein stabiler 10x10 cm großer Schuber aus Karton schützt den kunstvoll gestalteten Inhalt. Jedes Exemplar wurde mit Liebe zum Detail gefertigt – von handgestempelten Umschlägen über das 3"CDR-Medium selbst bis hin zum Inlay aus dickem, mattem Papier. Ein handgefertigtes Booklet mit zwei Fotostreifen verleiht der Edition eine persönliche Note, während obsidianfarbene Kiesel, künstliches Eis und durchscheinende Schneeflocken das Gefühl winterlicher Kargheit greifbar machen. Jede der 50 Kopien ist handnummeriert und einzigartig – eine Rarität, die nicht nur Sammler, sondern auch Liebhaber von Musik als physisches Gesamtkunstwerk ansprechen dürfte. Wer nun sagt 'geil', dem muss man leider transportieren, dass diese Besonderheit längst vergriffen ist obwohl das Release-Date noch gar nicht erreicht wurde. Da bleibt nur ein regelmäßiger und vorsichtiger Blick auf Discogs, in der Hoffnung, dass dort vielleicht doch noch ein Exemplar zu einem vertretbaren Preis in den Handel kommt.

Der Versand erfolgt laut Bandcamp aus den Niederlanden – doch eigentlich könnte er direkt aus einem nebligen, kontemplativen Zwischenreich kommen, in dem Zeit sich auflöst und Musik die einzige Konstante ist.