Was aussieht wie eine verlorene Filmszene aus einem expressionistischen Geisterdrama der 1920er, ist in Wahrheit das Cover des neuen Virgin Vampires-Albums Whores And Judaism – und es passt erschreckend gut. Ein gesichtsloses Phantom in wehender Leichentuchpracht schwebt durch eine apokalyptische Dorfkulisse, irgendwo zwischen Pest, Post-Punk und Polterabend. Wer dabei nicht automatisch an Friedhofstänze, lateinische Beschwörungen und religiöse Entgleisungen denkt, hat den Sound der Band wahrscheinlich noch nicht gehört.
Am 21. Juli 2025 ist es so weit: Das zweite Album des britischen Trios erscheint auf Rune Serpent Europa – und mit ihm ein radikaler Soundwechsel. Weg ist die Elektronik des Debüts, stattdessen regieren sägende Gitarren, donnernde Drums und ein Vibe, der irgendwo zwischen Christian Death, Red Lorry Yellow Lorry und einem durchgedrehten Exorzisten liegt. Die erste Single At The Cemetery ist bereits unterwegs und sorgt mit Friedhofsflair, Todesglocke und herrlich morbider Energie für Begeisterung auf diversen Samplern. Das Video? Bereits online. Der Refrain? Klebt wie kalter Schweiß. Besonders auffällig: Uela, sonst bei Pink Panther Project aktiv, steht hier stimmlich gleichberechtigt neben Ether und Alex – ein vokales Triumvirat, das der Platte ordentlich Zunder gibt.
Elf Songs voller Wahnsinn, Tanzwut und Blasphemie – darunter der groteske Opener Caligulae Insanus Imperator, die Doppelnummer Martyrdoms And Crucifixions I + II, und das düstere Finale I Feel Dead Here, das klanglich durch die Wüste irrt wie ein verdursteter Goth auf Pilzen. Lisa Hammer (Requiem In White) veredelt mit Beautiful zudem ein echtes Highlight.
Whores And Judaism ist nicht nur ein Statement, sondern ein Epos in Schwarz. Provokant, wuchtig und erstaunlich konsequent – ein Tanz auf dem Vulkan der eigenen Abgründe. Wer es limitiert mag: 250 Exemplare in blutrotem Vinyl, 250 in klassischem Schwarz. Und das Cover? Das wird man so schnell nicht mehr los.
Gothic trifft Geisterbahn – Virgin Vampires mit stilvollem Horror-Rock

Soulbound bringen mit sYn 2026 den Metal zurück auf die Landkarte

Wer dachte, Soulbound würden sich nach ihrer gefeierten Headliner-Tour 2024 und dem Support-Gig bei Mono Inc. 2025 erst mal die wohlverdiente Pause gönnen, der kennt diese Band schlecht – oder gar nicht. Denn 2026 geht’s direkt weiter mit sYn – und das nicht nur als neues Album, sondern gleich als komplette Headliner-Tour unter gleichem Namen. Der Vorverkauf? Hat begonnen. Die Vorfreude? Ist real.Soulbound haben sich über die letzten Jahre mit einem Sound zwischen modernem Metal, Gänsehaut-Gothic und stadiontauglicher Energie ein Publikum erspielt, das sich mit Händen und Füßen gegen jeden Sti...
A Shrine To Failure – Undone

Frankfurt ist grau – aber manchmal bringt genau dieses unscheinbare Grau etwas Wunderschönes hervor. 'A Shrine To Failure' ist ein Duo aus eben dieser grauen Mainmetropole, das mit seinem selbstgewählten Scheitern einen klanggewordenen Abgesang auf die moderne Welt liefert. Ihr Name ist somit Programm: ein Schrein für das Scheitern. Und mit Undone, ihrem digitalen Langspiel-Debüt vom 13. Juni 2025, errichten sie ein melancholisches Monument dafür. Zwischen Synthpop, Darkwave und Post-Punk verorten sich die beiden mit einem Sound, der tief geht – und dort bleibt.Wer genau hinter dem Projekt ste...