Vier Jahre, drei Alben – und kein bisschen Licht. 'Dark Minimal Project' haben sich mit ihrem neuen Werk „Pleasure Is A Sin“ endgültig in die oberste Liga der düsteren Elektronik katapultiert. Am 26. September 2025 erschien das Album via Infacted Recordings – und was hier zwischen kühlen Maschinenrhythmen und emotionalen Ausbrüchen geschieht, ist nichts weniger als ein schwarzes Fest der klanglichen Selbstfindung.
Schon mit „Ghost Of Modern Times“ bewies das Projekt seine technische Brillanz. Doch nun geht es tiefer. Viel tiefer. Gemeinsam mit Produzent Peter Rainman haben Dark Minimal Project ein Klanguniversum erschaffen, das eher wie ein düsteres Fresko als wie eine bloße Song-Sammlung wirkt. Jeder Track scheint Teil eines größeren Rituals, jede Stimme eine beschwörende, manchmal fast verzweifelte Geste. Es ist Musik für jene, die sich nicht fürchten, im Dunkeln zu tanzen – oder zu versinken. Besonders bemerkenswert ist die modernisierte Coverversion eines John Foxx-Klassikers, die mit ihrer urbanen Betonmelancholie an nächtliche Bahnsteige erinnert, an die Stille zwischen Neonlicht und Tristesse. Hier treffen Lust und Sünde aufeinander – ein hypnotischer Tanz, in dem jeder Beat wie ein funkelnder Absturz klingt.
Mit „Pleasure Is A Sin“ erreicht Dark Minimal Project künstlerische Reife: kompromisslos, atmosphärisch dicht und emotional entblößt. Die Vorabsingle „Schlafen!“ – bereits am 19. September erschienen – gibt einen ersten Vorgeschmack auf dieses Soundlabyrinth zwischen industrialisiertem Schmerz und technoider Katharsis. Und ja – das Vergnügen ist hier wirklich eine Sünde. Eine, die man am besten laut begeht.
Dark Minimal Project – „Pleasure Is A Sin“: Wenn Dunkelheit zur Offenbarung wird
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