Freitag war kein Tag für große Gesten, sondern eher für feine Zwischentöne – und genau da setzen ’CIEL‘ an. Mit ihrem Debüt „Call Me Silent“ (V2 Records / Bertus, VÖ: 24.10.2025) liefern Michelle Hindriks und Tim Spencer ein Album, das nicht mit Lautstärke beeindruckt, sondern mit emotionaler Tiefenschärfe. Die Brightoner Band verwebt schimmernden Alternative-Rock mit melancholischem Post-Punk und introspektiven Texten, die wirken, als würden sie heimlich zwischen zwei Herzschlägen entstehen.
’CIEL‘ sind keine Träumer, die sich in Hallfahnen verlieren – sie sind Chronist*innen des Zwischenmenschlichen. Wo andere schreien, flüstert Michelle Hindriks Wahrheiten über Einsamkeit, Stolz und das fragile Gleichgewicht zwischen Nähe und Selbstschutz. Dass sie dabei auch ihre eigene Autismus-Diagnose verarbeitet, verleiht dem Album eine zusätzliche Tiefe, ohne in Selbstbespiegelung zu verfallen.
Produziert von Steven Ansell (Blood Red Shoes), ist „Call Me Silent“ ein Werk, das in jedem Akkord eine feine Spannung trägt – zwischen Licht und Schatten, Hingabe und Rückzug, Liebe und dem Mut, sich selbst treu zu bleiben. Songs wie „Swallowing Your Pride“ oder „Will I Ever Feel Again“ zeigen, wie gut CIEL das Unausgesprochene in Musik übersetzen können – während „Talking on the Phone“, die neueste Single, die bittere Süße einer einseitigen Beziehung seziert. Ein Debüt, das sich nicht aufdrängt, sondern bleibt – wie ein Gedanke, der sich weigert, zu verschwinden.
Autismus, Ehrlichkeit, Lärm und Liebe – CIELs starkes Debüt ‘Call Me Silent’
Armin van Buuren zieht den Stecker – und setzt sich ans Klavier
Nun also Klavier statt Knöpfchen: Armin van Buuren, einer der dienstältesten Überflieger der elektronischen Szene, legt die Kopfhörer zur Seite und setzt sich – ganz ohne Laser, Drops und LED-Wände – ans Piano. „Piano“ heißt dann auch das neue Album des niederländischen Super-DJs, das am 31. Oktober 2025 zunächst exklusiv auf Apple Music erscheint. Und was soll man sagen: Es klingt so, als hätte der Trance-Visionär einmal tief durchgeatmet und beschlossen, Stille nicht länger als Gegner zu sehen.15 Stücke umfasst dieses intime Projekt, aufgenommen in Dolby Atmos® im ConcertLab Utrecht – jeder ...
Finnische Finsternis deluxe: Death Obvious zünden das letzte Höllenfeuer 2025
Nun, da sich das Musikjahr 2025 schon langsam dem Ende zuneigt und sich die Szene fast schon halb im Jahresrückblick und halb im Lebkuchen-Koma befindet, setzt Transcending Obscurity Records noch einen dunklen Schlusspunkt: Am 5. Dezember 2025 erscheint nämlich das selbstbetitelte Debütalbum von Death Obvious – ein Werk, das klingt, als hätten sich Black-, Death- und Doom-Metal auf einer nächtlichen Waldlichtung gegenseitig beschworen.Das finnische Duo, bestehend aus Lea Lavey (Vocals) und Sima Sioux (spielt alles andere – wirklich alles), erschafft eine Klangwelt, die zwischen ekstatischer Ra...