Ashbury Heights - The looking glass society

Ashbury Heights - The looking...

Ashbury Heights? War das nicht dieses schwedische Electropop-Duo bestehend aus Anders Hagström und __________ (bitte je nach Album den Namen der jeweiligen Sängerin einfügen)? Sparen wir uns große Vorreden: Ashbury Heights, Runde drei. The Looking Glass Society knüpft genau dort an, wo man 2010 mit Take Care Paramour aufgehört hatte. Trotz einer Bandauflösung 2011 und eines neuen Gesichts an der Seite von Anders – Tea F. Thime, die klanglich kaum neue Akzente setzt und optisch ihrer Vorgängerin sehr ähnelt – ist man musikalisch kaum vom Kurs abgewichen.

Und so muss ich gestehen, dass ich beim ersten Hördurchlauf eher ernüchtert bis enttäuscht war. Ja, ist halt Ashbury Heights. Da kann Hagström gerne berichten, dass das Album in seinen Ohren düsterer klingt, da darf man das Werk gern als experimentierfreudig bezeichnen – für mich klang es zunächst nach Stillstand. Beim ersten Hören bleiben keine besonderen Songs oder gar Hits hängen.

Ganz so negativ will ich das Album aber nicht abschließen – allein ein Blick auf die Bewertung zeigt das. Es brauchte allerdings zunächst die Erkenntnis, dass man nicht umgehauen oder im Sturm erobert wird. Und es brauchte viele Durchläufe. Dann aber entwickelt sich das Album: Der unverkennbare Gesang von Hagström, der wichtige weibliche Gegenpart – egal unter welchem Namen, stets passend eingesetzt – und die Ashbury-Heights-typischen, wunderbaren Electropop-Melodien mit ihren eingängigen Refrains – all das hat The Looking Glass Society durchaus zu bieten.

Ohne Ausfälle tänzelt man sich durch das Album, Songs wie „Heart of Darkness“, das bereits vorab veröffentlichte „Phantasmagoria“ und besonders „Gravitational Man“ (mit einem effektvollen Drive im Refrain) möchte man nach ein paar Durchläufen immer wieder hören. Nicht nur Fans werden mit diesem Album absolut zufrieden sein.

Meine Kritik am Vorgänger lässt sich aber fast 1:1 übertragen: Zwar bietet The Looking Glass Society ein paar Titel mit wachsendem Ohrwurmcharakter mehr als das letzte Album – doch insgesamt ist mir das Ganze zu poppig und zu glatt gebügelt, um wirklich zu begeistern. Und von Überraschungen hat man sich wohl bereits nach dem Debüt endgültig verabschiedet. Gut, aber nicht sehr gut. Ordentlich, aber nicht kreativ.

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