Manchmal trifft einen eine Nachricht mitten ins Herz, auch wenn man dachte, man wäre in der Black-Metal-Szene gegen Sentimentalitäten abgehärtet. Doch jetzt ist es offiziell: Ante-Inferno sind Geschichte. Die Briten aus Scarborough, die uns in den letzten Jahren mit gleich drei bockstarken Alben in dunkle Abgründe gezogen haben, haben ihr Ende bekannt gegeben.
Wir erinnern uns noch gut an den Moment, als wir 2020 ihr Debüt Fane auf den Tisch bekamen und dachten: „Da braut sich was zusammen auf der Insel.“ Später, mit Antediluvian Dreamscapes (2022) und Nightmares of the World (2023), bewiesen sie, dass es keine Eintagsfliege war. Stattdessen lieferten sie dichte, atmosphärische Black-Metal-Monolithen ab, die zwischen Küstennebel, kosmischer Verlorenheit und blanker Raserei oszillierten.
Dass nun Schluss ist, begründen die Musiker mit dem Unvorhersehbaren des Lebens, mit Kämpfen gegen die eigene Psyche und dem Gefühl, sich in der Zukunft verloren zu haben. Das liest sich fast so, als hätten sie einen letzten Text geschrieben, düster-poetisch wie ihre Musik selbst. Und trotzdem: Sie hinterlassen eine Spur, die man nicht so leicht aus der Landschaft des britischen Black Metal radiert. Besonders bitter: Eigentlich sollten Ante-Inferno im Rahmen der Nadir Over Europe-Tour noch einmal zeigen, wozu sie live im Stande sind. Wer sie jemals auf der Bühne gesehen hat, weiß, dass ihre Shows mehr waren als bloß ein Konzert – eher wie eine Sturmflut aus Riffs, Blastbeats und schneidendem Gesang, die einem das Mark gefrieren ließ. Dass es dazu nun nicht mehr kommt, tut weh.
Trotz allem bleibt Dankbarkeit: für drei großartige Alben, für die intensiven Auftritte und dafür, dass uns Ante-Inferno acht Jahre lang einen Soundtrack zum Abgrund geliefert haben. Lebewohl also, ihr finsteren Briten – und möge aus eurer Asche irgendwann wieder etwas wachsen.
Ante-Inferno: Das Ende einer britischen Black-Metal-Flamme
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