Gar nicht so einfach an Infos zu ZNO zu kommen. Das erste Album „I“ wird wie eine EP aus dem Jahre 2007 von Ricardo Gomez selbst veröffentlicht. Ein weiteres Lebenszeichen war eine CD-R mit Kooperationen und Remixen, wobei Neon Cage Experiment und Ex_Tension wohl am Ehesten noch bekannt sein könnten. Irgendwie erinnert mich das Debüt des Franzosen an Zentriert Ins Antlitz. Die Abkürzung, die weiße Aufmachung der CD und die überwiegend instrumentale Musik. Dabei ist „I“ deutlich ruhiger als die ZIA-Sachen. „Suprahead“ erinnert an Klangstabil oder auch späte Front 242. Leider fehlt etwas, um den Song über die gesamte Laufzeit spannend zu halten. Das intensive „Golden Cage“ verleitet mich zu der Unterstellung, dass Ricardo Alben von Delerium (Frühphase) oder Doubting Thomas im Schrank stehen hat. „I“ ist grundsätzlich eher ruhig gehalten, allerdings gibt es immer wieder Ausbrüche, in der Regel wenn Gastsänger oder –musiker ins Spiel kommen. „Compress“ fällt mit rockigen Vocals und Gitarrensamples deutlich aus dem Rahmen, „Depth Of Humanity“ durch weibliche Stimme zumindest auf. Gehört aber wie das folgende „Hypnosis“ oder „Something Else“ eher zu den langweiligeren Stücken. Am Ende versteckt sich in „A Piece Of Me“ noch ein Hiddentrack mit Gitarren, der um ehrlich zu sein zu Recht versteckt wurde. Es ist Ricardo Gomez Respekt dafür zu zollen, dass er „I“ in Eigenregie auf den Markt bringt und das nicht nur als Download. Gefühlt haben es eben die bisher besten Songs auf das Album geschafft, die grob vom IDM-Charakter zusammengehalten werden. Allerdings schafft es kein Song sich über guten Durchschnitt zu erheben und sich in die Gehörgänge festzubeißen.