Für die zweite Single-Auskopplung aus dem aktuellen Album „The Silent Force“ wurde von der niederländischen Formation Within Temptation mit „Memories“ eines der ruhigeren Stücke ausgewählt. „Memories“ liegt mir auf meiner Promo-CD in zwei Versionen vor, der Radio-Version und der um knapp 30 Sekunden längeren Album-Version. Nach einem kurzen Klavier-Intro bei der Radio-Version setzt, zusätzlich untermalt von Streichern, Sharon den Adels Stimme ungewöhnlich weich und klangvoll ein. Ist die erste Strophe damit noch relativ sparsam instrumentiert, steigert sich der Song zusehends zu einem fast schon bombastischen Orchesterstück. Bereits beim ersten Refrain treten Streicher und Percussions deutlicher hervor und im Hintergrund sind ganz dezent die Gitarren zu hören. Gegen Ende, beim dritten Refrain, kommt schließlich die ganze orchestrale Bandbreite zur Geltung, wobei nach wie vor die Geigen das Geschehen bestimmen und mit kurzen Läufen immer wieder zum Vorschein kommen. Die Percussions bleiben sanft und leise, ebenso die Gitarren. Die Album-Version unterscheidet von ersterer eigentlich nur durch ein längeres, sehr spährisches Streicher-Intro, bei dem sich mir sofort die Assoziation eines ruhigen Regentages einstellt. Genau für solche nachdenklichen Tage scheint „Memories“ denn auch geschaffen. War schon das Album „The Silent Force“ bereits sehr erfolgreich, es stieg seinerzeit auf Platz 5 der deutschen Charts ein, hat auch die Maxi nicht zuletzt durch die eingängige Melodieführung beste Chancen, beim breiten Publikum auf offene Ohren zu stoßen. Obwohl „Memories“ aufgrund des fast schon klassischen Arrangements kein typisches Within-Temptation-Stück zu sein scheint, bleibt doch, schon aufgrund des Gesangs, die eigene Note der Band erhalten. Within Temptation zeigen damit, daß sie nach wie vor für romantische Songs gut sind und sich Sharon den Adels Stimme gegenüber früheren Aufnahmen deutlich gesteigert hat. Was der Maxi jedoch guttäte, wäre mal eine ganz andere Interpretation des Titeltracks. Für Fans lohnt sich aber sicherlich der Kauf der limitierten Ausgabe. Neben den auf der Basic-Version vorhandenen Songs „Aquarius -orchestral Version“ und „A Dangerous Mind - Live @ Bataclan Paris 2004“ findet sich dort mit „Destroyed“ ein bisher nicht veröffentlichter Track sowie eine Live-Aufnahme des Titeltracks. Wer sich zusätzlich von den Bühnenqualitäten der Band überzeugen will, sollte zur Single/DVD greifen, die Live-Videos von „A Dangerous Mind“ und „Memories“ sowie Backstage-Aufnahmen enthält. Da mir die übrigen Stücke nicht zur Rezension vorliegen, kann ich deren Qualität allerdings an dieser Stelle nicht beurteilen.