Sie haben es wieder getan! Wirksystem haben ihren elften Silberling fertiggestellt. Und dieses Mal sind sie um ein Vielfaches lauter, aggressiver, flammender, eingängiger und emotionaler als bei ihrem Vorgängeralbum "Zehn", das 2005 erschienen ist. Die vier Jungs aus Pforzheim rocken was das Zeug hält, spielen sich die Finger heiß, schreien aus vollem Halse und präsentieren damit eine Weiterentwicklung, die man so vielleicht nicht erwartet hätte. Hinter dem, ich behaupte jetzt einfach mal, sperrigen Titel "Mainstream, ja auch für dich (Teil 1)", steht ein Album, welches politisch motiviert beginnt und auch genauso aufhört. Dazwischen fällt es nicht nur thematisch sondern auch musikalisch sehr abwechslungsreich aus. Mit dem Opener "Heimat" bleiben Wirksystem der harten, schroffen Einstiegsart vom Vorgängeralbum treu, hängen mit "Mr. Dung", der einzige englischsprachige Titel, gleich noch eine Mitreißnummer an und zeigen bei "Rechnung, bitte", dass sie ohne Probleme rauen Nu-Metal mit fließenden Melodien kombinieren können. Mit weniger Aggressivität, dafür textlastiger und mit Ska-Einlagen beschwören die Vier in "Wir sind der Widerstand" das Gemeinsamkeitsgefühl, während in "Zu weit mein Freund" zumindest schon einmal musikalisch abgerechnet wird. Der mitunter beste Titel auf diesem Album schließt sich mit "Mein Lied" an, beeindruckt mit einer gut gelungenen Mischung aus harten Riffs und einer eindringlichen, im Ohr haften bleibenden, Melodie. Hier gehen die Daumen definitiv nach oben! In der Schlusshälfte wartet neben der trauerverarbeitenden Nummer "Geben und Nehmen", dem kräftig nach vorne tretendem "Ich versteh dich nicht" auch noch das weich/straff wechselnde Instrumental "Gib mir Leben" zusammen mit Shlagwerk und das rockig aufmüpfige "An alle Kämpfer", als gelungener Abschlusssong. - Bleibt nur noch zu sagen: Ab auf: www.wirksystem.com, Album kostenlos downloaden, weiterbrennen (!) und gespannt auf "Mainstream, ja auch für dich (Teil 2)" warten.