Whispers In The Shadow – schon der Name allein versprüht Magie, und das bereits seit so vielen Jahren. 1997, ein Jahr nach ihrer Gründung, machten die Österreicher um Sänger und Gitarrist Ashley Dayour mit ihrem Debütalbum „Laudanum“ das erste Mal von sich hören und reden. Ihr düster-waviger Gitarrenrock fand sofort Anklang in der Szene, wobei später keine Veröffentlichung wie die andere klingen sollte, aber dank der unverwechselbaren eindringlichen Stimme von Ashley Dayour immer Whispers In The Shadow bleiben sollte. Nach dem 2009er-Remix-Album (plus ein wenig bisher unveröffentlichem Material) „Borrowed Nightmares & Forgotten Dreams“, das von Kollege Horrschd einer kritischen Prüfung unterzogen wurde, lässt die Band nur knapp Jahr später mit einem neuen opus mysticus von sich hören. Schon der Titel, „The Eternal Arcane“, verheißt Geheimnis, Magie, Mystik. Die Titel bestätigen sogleich die Vermutung: Mit Stücken wie „If Uriel falls“, „From Aeon to Aeon“, „Amenta descending“ und natürlich dem Titelsong begibt sich der Hörer auf eine Reise durch Mythen und Mysterien hinein in die Transzendenz, in Kultische, Kosmische, in die Welt der Schatten und des Lichts – in die Apokalypse, wunderbar begleitet durch ein aufwendig und detailverliebt gestaltetes Booklet mit sämtlichen Lyrics. Sogar auf die Verwendung lateinischer Zahlen wird verzichtet und dafür nicht an okkulter Symbolik gespart. Musikalisch bietet „The Eternal Arcane“ einen dunklen bis tiefschwarzen Reigen an opulenter Melodik und Instrumentierung, denn Whispers In The Shadow erhielten von nicht weniger als vier Gastmusiker bzw. SängerINNen einschließlich dem setianischen Magier Frater Eremor Unterstützung. Kraftvoller, treibender Gitarren-Gothic entfaltet sich zwischen sphärischen, düsteren, Synthesizermelodien, filigranen Piano- und Cello-Parts, zwischen zarter Melancholie und hartem Aufbegehren, zwischen Eingängigkeit und geheimnisvollen, rituellen Beschwörungsformeln. „The Eternal Arcane“ ist ein mit viel Herzblut geschriebenes und komponiertes Album, voller Spiritualität, die nicht aufgesetzt wirkt, inspirierend, wie man es auch von Garden of Delight kennt, stets umweht von einem leichten Hauch Morbidität, der einem einen leichten Schauer über den Rücken jagt. Doch finden sich mindestens ebenso viele helle, fast schon „bodenständige“ Ansätze, die das Album frisch und abwechslungsreich machen, aber unweigerlich ein Zucken in den Fingern verspüren lassen, wieder einmal selbst in den verführerischen Untiefen des Okkulten zu graben. „Sutuach“, vorgetragen von Frater Eremor, eignet sich hierfür besonders gut. „The Eternal Arcane“ ist großartiges Hörerlebnis und Kopfkino zugleich – schwarze Seelen mit Liebe für soliden handgemachten Gothrock dürften Whispers In The Shadow mit diesem Album einmal mehr in ihr dunkles Herz geschlossen haben. Tipp: Amenta descending