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Vestigial - Solar/Aeon
Das italienische Projekt Vestigial hat kann noch nicht allzu viele Veröffentlichungen vorweisen, hat mit einem Album, zwei EPs und einer Split-EP zusammen mit Penjaga Insaf aber bereits reichlich Eindruck geschunden. Allerdings liegt die letzte Veröffentlichung nun bereits einige Jahre zurück. Die beiden besagten EPs erschienen 2007 ("Aeon") und 2009 ("Solar") in limitierter Form und werden nun zusammen wiederveröffentlicht, inklusive zweier Compilation-Beiträge. Wer bei der Ankündigung eines neuen Vestigial-Albums also kurz vor Freude jubeln wollte, der wird sich nun mit zwei alten Veröffentlichungen zufrieden geben müssen. Einen wirklichen Grund für die Zusammenfassung der EPs scheint es nicht zu geben, von der bloßen, erneuten Verfügbarmachung der Tonträger mal abgesehen. Die Wiederveröffentlichung als "Solar/Aeon" ist wie die Originale limitiert, was einen etwas befremdlichen Eindruck hinterlässt. Allerdings muss man dazu sagen, dass Cyclic Law alle seine Releases limitiert und daher hier keine besondere Absicht zu vermuten ist. "Aeon" beeindruckt durch lang gezogene, düstere Passagen mit leichten Störgeräuschen, rückwärts und vorwärts abgespielten Sprachsamples und einer äußerst mysteriösen Atmosphäre. "Solar" ist dagegen aggressiver sowie harscher und liebäugelt mit Death Industrial, ist aber nicht minder dunkel. Obwohl "Solar" ursprünglich nach "Aeon" veröffentlicht wurde, ist das darauf enthaltene Material älter. Daher wäre es konsequent gewesen, die Reihenfolge der Tracks auch dementsprechend anzupassen, also die "Aeon"-EP auf die "Solar" folgen zu lassen, wie es der Titel des Albums bereits andeutet. Den Abschluss der jeweiligen EPs bilden zwei Compilation-Beiträge. " Substorm’s Curtains" (von "The Old Europa Café", 2008) schafft den perfekten Übergang vom dunkel brodelnden "Aeon" hin zum raueren und metallischeren "Solar", bleibt aber selbst eher unauffällig. Das abschließende "Pale Statues Of Nowhere (Saar Maas Compilation, 2011) ist da schon weitaus gefälliger, weil ungleich atmosphärischer. Beide EPs waren und sind für sich genommen immer noch bedeutende Veröffentlichungen im Dark Ambient Genre, mancher mag gar von Meilensteinen sprechen. Das vorliegende Release wirkt trotzdem zusammengestückelt. Zusammen mit den Compilation-Beiträgen ist "Solar/Aeon" am Stück recht erschlagend, der Fokus auf die einzelnen Songs geht etwas verloren. Und trotzdem, wer beide EPs noch nicht kennt und an düsterem Ambient interessiert ist, der findet hier zwei hervorragende EPs, die jede für sich Maßstäbe gesetzt hat.
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