Mit dem Sampler Synthpop Clubanthems 2 holt das amerikanische Synthpop-Label A Different Drum nun zur zweiten Attacke auf die weltweiten Dancefloors aus. Damit die Einleitung diesmal kürzer ausfällt, verweise ich an dieser Stelle einfach mal auf den ersten Absatz zur Rezension der ersten CD dieser Reihe. Diesmal ist auffallend, dass weniger der Name eines Remixers in den Klammern der diversen Song-Versionen zu finden ist sondern mehr Mix-Namen der Bands selbst. Das ist allerdings nicht im Geringsten schlimm, denn die Bands bieten auch selbst gute Varianten zu ihren Originalen. Die sind mir zwar nicht bekannt, allerdings kann fast jeder Song durch seinen Mix auf die eine oder andere Art überzeugen. Clubmäßig relativ sanft startet die CD durch "No Atmosphere" vom italienischen, melodiösen Synthpop-Überflieger Syrian. Nicht der krachende Beat, aber mehr als tanzbar und ein Refrain, der auf jeden Fall im Gehörgang hängen bleibt. (6 Sterne). "The Story Of Our Lives" von The Echoing Green erinnert an Produktionen von Stock/Aitken/Waterman, die in den 80ern unter anderem Kylie Minogue und Jason Donovan in die Charts verhalfen. Die Sounds sind natürlich der Neuzeit angepasst, die Produzenten sind andere und die markante Stimme des Sängers verleiht dem Song wieder das T.E.G.-typische Charisma - diesmal leider jedoch nur ganz knapp über Durchschnitt (4,5 Sterne). Nun folgt der Kracher des Samplers - Wideband Network mit "Orbit". Ein echter Club-Mix, der sich langsam mit heftigen Beats und durch den Sampler gezerrten Gesang samt E-Gitarren entwickelt. Ab 4:30min (dann mit unverzerrtem Gesang) sollte spätestens jeder seine Füße bewegen, ansonsten muss man ganz einfach tot sein (6 Sterne). Ruhigere Abkühlung gibt es mit B! Machines "Blue". Nette Sounds, aber ohne große Akzente (4,5 Sterne). Tanzbarer Synthpop mit Futurepop-Elementen schließt sich mit Cosmicitys "Tinnitus" an. Das Arrangement erscheint zuweilen etwas weichgespült, so dass der Titel fast etwas zahm wirkt (4,5 Sterne). Zu einem zumindest leichten Schunkeln oder auch Kopfnicken gibt Moulin Noirs "Kiss Me Quick" im Laufe der Zeit Anlass. Der Titel beginnt sehr unentschlossen, entwickelt sich dann aber sehr zu seinem Vorteil in eine echte Dance-Richtung, so dass die Geige zu Beginn auch später gute Dienste leistet. Der Song ist ein sehr gutes Beispiel für Synthpop meets Club (durch den Dance-Mix - 5,5 Sterne). Sehr wild und ungezügelt galoppiert das eher dunklere "While We Can" von Droom durch die Boxen. Hier zeigt sich wieder einmal die Vielfalt des Samplers. Kein Einheitsbrei sondern durchaus zwiespältig für Vertreter der sanftern Synthi-Sounds (5 Sterne). Mit einer brabbelnden Bassline wabert das radiotaugliche und synthpoppige "Why Would I" von Virtual Server in die Ohren. Mitten im Lied lässt Anne Clark grüßen, wir grüßen hier kurz freudestrahlend zurück (5 Sterne). Sehr cluborientiert, mit stampfenden Beats, dunklen Grummel-Bässen und einer weiblichen Stimme beginnt "Somewhere" von System22. Leider war das nur das knapp einminütige Intro zu den nächsten 1 1/2 Minuten nichttanzbarer Beschaulichkeit, denen sich danach aber wieder ein Mix dieser beiden Teile anschließt (5,5 Sterne). Angetrieben von einem Bass-Sequenzer, electrohaft klingenden Synthisounds und einer weiblichen Stimme, die für den Refrain spacig und leicht roboterhaft den Vocoder verlässt, ist der Dancemix von Daybehaviors "Devil In Me" ein Garant für volle Tanzflächen (5,5 Sterne). Intuition mit "Two" kann das Tempo des Vorgängers nicht mithalten, hat aber wiederum synthpoppige und melodiösere Qualitäten, die in den sanfteren Runden das Tanzbein nicht stillstehen lassen (5 Sterne). Der am wenigsten eingängige Song folgt mit Neuroactives "Wonders Of The World". Netter Synthpop mit futuristischen Anleihen ohne bestechenden Refrain (4 Sterne). Ziemlich ungestüm zieht das "House Of Joy" von Monolithic seine Bahn. Mehr auf Tanzbarkeit getrimmt, fehlt dem Song das gewisse Etwas, wobei der eingesetzte Sampler nicht ganz fehl am Platz ist (4,5 Sterne). Zeitweisen Bombast-Pop bietet das Zwischenspiel von Voice Industries "Up" von der zweiten bis fast vierten Minute. Die richtige Stimmung vorausgesetzt, könnte es den Tanzwütigen eventuell zur Ekstase bringen (5,5 Sterne). Einen fantastischen Abschluss bietet der female-vocal-Song "Yes / No" von Somegirl. Sehr, sehr poppig, melodiös, ein traumhafter Refrain, der durch gesampelte Backvocals an Kylie Minogue erinnert (6 Sterne). Mein Fazit: Zwar bot Vol. 1 schon eine klasse Zusammenstellung an frischen Klängen, jedoch hat Vol. 2 diesen Mix aus treibenden Club-Arrangements und melodiösen Synthpop-Sounds erstaunlicherweise noch übertrumpft. Respekt! Durch die drei 6-Sternler wird wieder aufgerundet.