Moshi Moshi, liebe Leser! Das heißt grob aus dem japanischen übersetzt: ich werde Euch was erzählen. Moshi Moshi hat jedoch in dieser Geschichte eine ganz andere Bedeutung und steht für ein kleines englisches Label aus Leidenschaft, bei dem Künstler, die bei den Majors kein Gehör finden in der Vergangenheit die Chance bekommen haben im Independent-Style Veröffentlichungen an den Mann zu bringen. Michael McClatchey und Stephan Bass, die Labelowner, kommen ursprünglich aus dem Major-Umfeld und haben das Label explizit aus dem oben beschriebenen Grund gegründet. Dass dabei Bands wie Bloc Party, Architecture in Helsinki, Florence and the Machine oder Hot Chip ihre ersten Gehversuche auf Moshi Moshi gemacht haben, beweist das glückliche Händchen der Besitzer bei der Auswahl. Beim Moshi Moshi Singles Club handelt es sich dann um ein Konzept, bei dem Künstler ihr eigenes Artwork und zwei Song anliefern, von denen man dann genau 1000 Exemplare auf Vinyl veröffentlicht. Um der restlichen Welt zumindest die A-Sides der Releases im Nachhinein zugänglich zu machen, gibt dann die ‚Singles Club’ Compilations, von denen nach dem ersten Teil 2008 nun gerade Vol 2 veröffentlicht wird. Die vierzehn Songs erscheinen eher wie ein Mixtape, bei dem Inhalt und Ausrichtung durchaus wechseln dürfen ohne dass der Gesamtblick verloren geht. Und so erscheint ‚Kiss With A Fist’ von Florence and the Machine als Opener zunächst wie ein Amy Whinehouase Song auf Speed mit Drums von den White Stripes, entwickelt sich dann aber zu einer treibenden Rock-Hymne zum mitzappeln. Die Casio Kids können wiederum punkten indem sie sich gesanglich an die Kings of Convenience und musikalischen an die ‚Love Cats’ erinnern. Das bedeutet lockere Entspanntheit genauso wie ‚Let’s Go Surfing’ von The Drums, die noch lässiger Pfeifen als Peter, Bjorn and John. Die komplett elektronische, Acid-gefärbte Wahrheit verkünden Diskjokke und sticht damit heraus aus den sonst eher durchgängig im Alternative-Pop mit all seinen Bandbreiten angesiedelten Beiträgen Auf jeden Fall besticht ‚Moshi Moshi Singles Club’ mit durchgängigem Anspruch und wirklich gelungener Auswahl. Vom Konzept her ähnlich wie die Kitsune-Sampler, vom Inhat her ähnlich gut. Wie bereits vom ersten Teil könnte hier der ein oder andere Durchstarter dabei sein. Florence and The Machine haben es ja eh schon geschafft…