Ibiza Rocks! Ibiza Rocks? Was soll denn das heißen? Ibiza, die weiße Insel ist ja wohl eher bekannt für die relaxten Sonnenuntergänge im Cafe del Mar oder die fetten DJs, die rein elektronisch die Touristen in den überteuerten Clubs unterhalten. Und jetzt das: man ist der Musik aus der Retorte überdrüssig geworden und hat festgestellt, dass es auch Musik mit Seele, Rotz und Attitüde gibt. Und so waren die legendären Manumission-Parties in der Bar M und im Privilege-Club diesen Sommer geprägt durch die neuen Gitarrenbands von der ‚anderen Insel’ und anderer Herkunft. Verkauft wurde das als das ganz große neue Ding und Channel 4 machte sogar gleich noch eine gleichnamige Fernsehserie daraus. Natürlich sieht man das Spektrum hier durchaus breiter und packt gleich noch ein paar Electro-Acts à la Fischerspooner, Audio Bullys und Goldfrapp dazu. Neben den üblichen Verdächtigen wie den Editors, We are Scientists, Kaiser Chiefs oder dem Koks-Näschen Pete Doherty und seinen Babyshambles hat man auch weniger bekannte Acts auf die Doppel-CD gebracht. Und das macht ihren Charme aus. 36 Tracks bieten einen guten Überblick, was sich in den letzten beiden Jahren im Indie-Rock-Electro-Umfeld getan hat. Und so sollte man die CD auch sehen: als einen Round-Up mit einigen bekannten Sounds und vielem Entdeckungswürdigem, das auf der Party zu vorgerückter Stunde auch gerne mal durchlaufen darf. Schön währe es gewesen, wenn man von den bekannteren Acts ein paar Schmankerl ausgegraben hätte, anstatt die bekannten Album/Single Versionen nochmals zu recyclen. Ich denke da zum Beispiel an die genialen Cicada Mixes der Editors, die hier mit dem regulären ‚All Sparks’ vertreten sind oder den Phones Mix des Gute Laune Covers ‚Hounds of Love’ der Futureheads. Der vorliegende Sampler richtet sich also sowohl an diejenigen, die schon immer mal einen Querschnitt der neuen rockenden Spass-Bands im Plattenschrank stehen haben wollte als auch diejenigen die sich in dieser Szene zu Hause fühlen und noch ein paar neue Bands kennen lernen möchten. Lücken gibt es natürlich auch, so hätten bspw. die Arctic Monkeys und Bloc Party auf jeden Fall mit auf die Compilation gemusst…