Nach dem erfolgreichen ersten elektrisch! Sampler im letzten Jahr liegt nun der zweite Teil der Serie vor, der wieder Seltenes mit Exklusiven verbindet und mit dieser guten Mischung erneut besticht. Den Auftakt macht Alphaville, die erneut einen Track in die Hände von Sebastian R. Komor gelegt haben. ‚To Germany with Love’ ermöglicht damit auch sogleich einen Blitzstart der besonderen Art und so wünscht man sich am liebsten ein ganzes Album solcher Neuinterpretationen. Obwohl die eigene Vermarktung derzeit ein wenig krankt, sind Camouflage nach ‚Alternative Electronics 5’ bereits mit dem zweiten exklusiven Mix von ‚We are Lovers’ auf einem Sampler vertreten. Disdain! Haben bei elektrisch gemischt und auch diese Kombination stimmt musikalisch. Insgesamt ist zu bemerken, dass der zweite Teil von elektrisch! Dazu genutzt wurde, Connections zwischen den Künstlern herzustellen, so dass sich diese gegenseitig abmischen. Und so sind Client, Mechanical Cabaret, Mesh, Obscenity Trial, Neuropa und Celluloide sowohl als Interpreten als auch als Remixer vertreten. Dass dies eher als Ehre und weniger als Verpflichtung verstanden wurde hört man an den Ergebnissen, die durch die Bank weg die Handschrift der Künstler tragen. Beim Purwien/Witt Song ‚Alle Fehler’ wurden von Client sogar neue Vocal-Parts eingesungen, ähnlich wie dies auch durch Andy Bell von Erasure im ‚Manhatten Clique Remix’ von Goldfrapps ‚Ohh la la’ gemacht wurde. Eine der wohl größten Überraschungen auf dem Sampler ist Boytronics ‚Little Italian Feeling’ im ‚Days of Fate’ Remix. War das Original fast Italo-Disco-mäßig schwach, entwickelt sich hier ein düsteres Elektro-Experiment, das an bessere Tage von Boytronic herankommt und dem Song den Sinn verleiht, der in der originalen Version so schmerzlich vermisst wurde. Zwei weitere Highlights sind die Beiträge von Mesh und Mechanical Cabaret, die sich gegenseitig gemixt haben: Gesucht und gefunden, kann man dazu nur bemerken, denn die Tanzbarkeit von Mesh mit der Wave von Mechanical Cabaret pendeln sich bei beiden Tracks in der wohlklingenden Mitte ein. Und wenn ich ehrlich bin, sind zwar für meinen Geschmack mit X-Perience und Erasure wieder zwei zu kommerzielle Tracks mit dabei und einen anderen IamX Remix hätte ich noooch besser gefunden, aber das ist eben Geschmackssache und so richtig fallen die Tracks dann glücklicherweise auch nicht ab. Elektrisch! Vol 2 ist wieder eine schöne Zusammenstellung geworden, und sicherlich schon aufgrund der sonst nicht erhältlichen Tracks einen Kauf wert. Zur limitierten, zweiten CD muss sich jeder seine eigene Meinung bilden, da diese nicht bemustert wurde. Namen wie Lowe, Obscenity Trial, Psyche oder die Newcomer X-Divide lassen aber auch hier auf Großes hoffen. Wie bereits beim ersten Teil der Zusammenstellung hat man die Chance ein signiertes Exemplar direkt über den conzoom-shop zu bestellen! Ein Interview zum Sampler mit Ingo Möller findet sich hier.