Die Abkehr von grossen Namen als Zugpferde für eine Compilation kann sich nicht jedes Label leisten, denn es ist schwierig jeweils genügend exzellente Newcomer zu finden, Zusammenstellungen dieser Art auch ohne bekannte Acts unters Volk zu bringen. Der Mut und die Hingabe eine solch schwierige Aufgabe zu erfüllen hat sich Conzoom zur Aufgabe gemacht. Dabei profitiert man natürlich vom inzwischen großen Netzwerk szenebekannter Produzenten und Bands, die sicherlich als Türöffner für so manchen neuen Künstler fungieren. Explizit findet man diesmal John van Ahlen und Peter Rainman in den Credits im Booklet. Der Range spannt sich erneut von der Electro-Disco, über an Owl City erinnernde Tunes bis zum Synthpop auf und erlaubt so Langeweile von vorne herein zu unterbinden. Folgende Highlights ergeben sich aus einer persönlichen Sicht: Die schwedische One-Man-Show Easily Done brilliert mit dem besten an frühe Warp-Zeiten erinnernden Intro und einem der professionellsten und interessantesten Electro-Pop Tracks der Platte. Vier Minuten mit packendem Beat und hervorragendem Gesang legen eine hohe Messlatte für die folgenden Bands, die diesmal übrigens alphabetisch auf der CD sortiert sind. Der zweite sehr gute Track kommt von Mooger, einem Künstler aus dem Vereinigten Königreich: ‚Fantasy’, ein Song Mit Mesh-Qualitäten und erinnerungsträchtiger Melodie. Weiterhin präsentieren Vanguard eine gemäßigte Version von VNV während Bands wie Motus und Splendor Projekt eher das Synthie-Herz ansprechen. Electropop schafft es erneut eine durchgängige musikalische Qualität abzuliefern und das, wie gesagt, ohne dabei auf Altbekanntes zurückzugreifen. Wenn das so weitergeht werden wir auch in vielen Jahren noch dankbar die neuen Teile dieser Reihe konsumieren.