Was uns mit The Twilight Garden und ihrem neuen Album „Revelation“ erwartet, ist verträumt melancholische und melodische Musik der Sparte Darkwave/Synthpop. Bereits die Titelabfolge lässt ein Auf und Ab der Gefühle erwarten und das wird uns auch beschert.

„Real Life“ macht den Anfang. Dumpfe Drums geben den Takt auf hohem Wave vor, der kurz von schrägen, bearbeiteten Sequenzen durchbrochen wird. Leidenschaftlich melancholisch erhebt sich die Stimme, die hier und da PC-verstärkt wird. Die chillig hypnotischen Drums ziehen sich durch den Song und zwischendurch ist dir, als würdest du ein Glockenspiel aus einer anderen Sphäre hören. Ebenso verträumt kommt nun der Background daher. Fühlst du dich wie ein Fremder in der Dunkelheit? „…and find you somehow… with you so much better…“ Mit dir ist alles Leichter. „Black and Blue” steigt windig-wavig ein. Gedämpfte Drums und E-Gitarre sind im Einklang auf dem hohen Synthsound. Traurige Vocals erklingen – langsam, wehleidig. „…the miracle of life…“ Der Titel macht einen hoffnungslosen Eindruck. Aber soll mal nicht nach vorne schauen und niemals zurück? „…my heart goes broken…“ Die Drums ziehen sich mäßig schnell durch den Song. „…someday I think I will always be black and blue…” Gitarre, Drums und Wave werden letztendlich eine harmonische Einheit, bevor die E-Gitarre den Titel eindringlicher ausklingen lässt und der geflüsterte Hauch „…even with you…“ dich noch in deinen Gedanken verfolgt. Es folgt „Revelation“. Angriffslustig dunkel reitet die E-Gitarre auf schnellen Drums und zeigt sich ebenso provokant wie der hohe Synthwave. Fast schreit sie, die verzweifelte Stimme. Der Wave verwäscht den Sound. Die markanten Drums bleiben und dann trumpft die Gitarre auf dem Synthgemisch noch einmal auf. Prophetisch erklingt die Rede, die dich hinausführt. „There shell be no more death…“ Voller, harmonischer, verträumter Wavesound erwartet dich in „Sundrops”. Zart legt sich die Gitarre auf ihn, spielt hoch und erzeugt eine zärtliche Wehmut. Das Sonnenlicht, die Hoffnung  - gibt es sie noch? Verträumte Vocals reißen dich mit. „You are the truth… you are the way…” Verspielt klingt die Gitarre der Stimme nach, ehe sie schräg dirigiert. „…I can`t forget…“ Es schließt sich „Focus Is Fate“ an und macht einen wirren Eindruck durch die beatig bestimmten, elektonischen Sequenzen, mit denen der Track einsteigt. Schnelle Drums erzeugen zunächst Dunkelheit, ehe sich sehr hohe Synthtöne mit ins Spiel begeben. Hypnotisch setzt die Stimme ein und zeigt ausufernden Schmerz. Du hörst den bösen Hauch… Du siehst die Sterne? Du fühlst den Hass? Du bist in deinem Gefängnis? Die Beats spielen mit hohen Synthklängen und stark bearbeitet schlägt es dir immer wieder ins Gesicht: „Focus is fate.“ Und dann hörst du die Stimme wieder klar und nicht nur dein Inneres schreit. Rauchig eindringlich fangen die Drums die wehleidigen Vocals wieder ein und dann wird noch einmal gesprochen: „Focus is Fate.“ In „The Priorities of Love“ finden wir davontreibenden Synthwave auf mäßig schnellen Drums. Das Schlagzeug wirft sich schließlich blechern mit ein. Bist du nicht nur ein Mensch? „It´s time…“ Langgezogene Töne erzeugen Leidenschaft. Während der Sound sich beständig hält, kämpft die Stimme ihren inneren Kampf. Der Synth verschwimmt, bearbeitete Vocals mischen sich mit der klaren Stimme, ehe die Drums wieder die Führung übernehmen. Es wird melodisch. Das Synth-Wave-Gemisch lodert auch in „Start the Dream“ auf, pausiert, flammt auf, pausiert. Gemäßigte Drums bewegen sich darauf. Zärtlich erheben sich die Vocals. „With you I start the dream.“ Dich trifft dieser wehleidige Schrei. Doch dann erfolgt ein Aufbrechen, trippelnd marschierend werden die Drums und der Sound wird eine volle Kulisse für Wehmut und Leidenschaft. Harmonisch verträumten Synthwave auf dunkleren Drums finden wir auch in „Rest in Peace“. Ohne dich ist es nichts. Man ist verloren. Der Seelenschmerz zeigt sich in der Inbrunst des Gesangs. „Seperate me from your love…“ Die Drums werden bestimmender, während die Stimme leidet. Doch wie zuvor, übernimmt der Synth nun aufbrausend die Führung. „…you make a place for me where I´m ok.” Und nun schließt sich „Never and Forever” an – mit „knisternden“ Drums, fröhlich tanzenden Synthtönen und verträumtem Wavesound. Die Inbrunst trifft. „It´s like never and forever…“ – ohne die Liebe? Die unterschiedlichen Soundelemente verwaschen sich ineinander. Bist du all dessen nicht müde? Brennen nicht die Erinnerungen so sehr? Glöckchen gleich, provozieren die hohen Synthtöne auf chilligen Drums. „… no way to return…“ – keine Rückkehr mehr an deine Orte.

The Twilight Garden erzeugen mit ihren Titeln melodische Leidenschaft. Es ist die richtige Mischung aus Melancholie, Verträumtheit und ausuferndem, ausbrechendem Sound – durchaus hörbar.

 

04.09.2020

 

Metropolis Records

 

www.thetwiglightgarden.com

 

01. Real Life
02. Black and Blue
03. Revelation
04. Sundrops
05. Focus Is Fate
06. The Priorities of Love
07. Start the Dream
08. Rest in Peace
09. Never and Forever