Twila.too ist eine belgische Sängerin, die bereits einigen Electronic-Projekten ihre Stimme geliehen hat und nun mit einem eigenen Album durchstarten will. Zehn Songs mit teils experimentell angehauchter Elektronik wurden von drei verschiedenen Teams produziert. Hauptsächlich ist dabei eher sphärischer Downbeat zwischen Trip Hop, Drum’n’Bass und Pop herausgekommen der… leider für mich so gar nicht aufgehen mag. Das größte Problem des Albums sind dabei auf jeden Fall die Vocals. Nun kann man nicht behaupten, dass die Sängerin nicht das Casting diverser Superstar-Shows überleben würde, es ist jedoch offensichtlich, dass man hier einfach einiges falsch gemacht hat: zunächst kann man sich nicht zwischen Sprechgesang und Melodie entscheiden, und die ständig sehr in den Vordergrund gemischte Stimme besteht diese gewollte Prominenz leider nicht. Zu flach, zu glatt ohne Charisma laviert sich twila.too ähnlich wie vor einigen Jahren auch die Sängerin von Celluloide durch die Songs, immer das Gefühl transportierend, dass da eine Angst ist mit Eigenständigkeit und Kanten zu überzeugen. Dass dabei in den melodischen Gesangsparts die Töne nicht so recht getroffen werden wollen wird am besten offenbar in ‚XXX’ wo die Vocals zweistimmig aufgenommen wurden und diese nicht miteinander sondern gegeneinander antreten. Die instrumentellen Parts können schließlich auch nur bedingt überzeugen, denn die Drum’n’Bass Parts klingen blassgrau und es fehlt der Bass, das Arrangement der anderen Songs ist auch schon mal besser da gewesen und macht den Eindruck mit Standard Sounds aus dem Kaufhauscomputer etwas Besonderes zaubern zu wollen, was natürlich nicht funktionieren kann. Eine instrumental positiv überraschende Ausnahme gelingt mit ‚On the Lips’, aber auch hier müsste der Gesang anders gefeatured werden. Schade eigentlich, aber auch bei mehrmaligen Zuhörer ändert sich der initiale Eindruck nicht und man identifiziert das Album ‚Crossed Lines’ eher als vergebene Liebesmüh!