Tusen år under jord - Sorgsendömet Fobos

Gut Ding will Weile.... ...wenn nun also ein Musikprojekt "Tausend Jahre unter der Erde" lagerte, so mag das Klangerlebnis eigenwillig und unnahbar erscheinen, vor allem ist 'Sorgsendömet Fobos' aber ein unheimlich reifes (gereiftes?) Album und ein wunderschöner Trip in beklemmende Einöden. Wie es sich fast schon gehört, bleibt der Herr hinter diesem schön verpackten Juwel im Verborgenen - umgeben von, wie sollte es anders sein, Wald liegt nur eine Rückansicht als Beweis der vermeintlichen Existenz vor. Die Kontakt Börsen in Schweden boomen sicherlich... Doch die vor drei Jahren bereits auf Kassette erschienenen Aufnahmen, die uns der Unbekannte hinterließ, haben es in sich. Irgendwo zwischen den Genrezuordnungen Ambient und Drone, ein wenig Neo-Folk verarbeitend und reichlich, nie aber opulent eingesetzte Neoklassik in sich tragend sind die fünf Originalstücke und (mit etwas qualitativem Abstand) das sechste, anlässlich der CD Veröffentlichung hinzugefügte ein Freudenfest für all die Ohren, die hören wollen. Tusen år under jord zu beschreiben fällt schwer. Einsamkeit schwingt in jeder Sekunde mit in diesem Reigen aus Streichern, (Holz?)Bläsern, dem Knistern alter Grammophonaufnahmen und vielem mehr. All das dringt wie durch aus der Ferne an des Hörers Ohr, im Vordergrund verdrängt eine drückende, nie aber bedrohliche Atmosphäre die Struktur und lässt Unwirklichkeit zurück. Vor meinem geistigen Auge sitze ich in der düsteren Holzhütte, karge Wälder umschließen mein Refugium und mir bleiben nur die Reste der Erinnerung an das, was Leben ausmachte. Fragmente, die zerfasert aus der Vergangenheit wiederhallen. Besonders gelungen ist dabei, dass trotz fehlender Melodieführung im eigentlichen Sinn stehts etwas passiert, irgendein Instrument zu hören ist und Tusen år under jord ein gelungenes Bindeglied zwischen Ambient und Neoklassik oder -folk darstellt. Musik kann immer wieder überraschen, Künstler immer wieder erstaunen. Dieses Debüt zog mich mit dem Einsetzen der ersten Klänge hinaus in die schwedische Einsamkeit und liefert mir mit jedem Durchlauf neue Gründe für eine weitere Gedankenreise.

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